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Was das größte Biodome der Welt mit der Allianz Arena gemein hat

von Michael Förtsch
In einem nordfranzösischen Dörfchen soll ein künstliches Tropenparadies unter einer riesigen Plastikblase entstehen. Das Tropicalia soll unzählige Pflanzen- und Tierarten beherbergen. Wenn es fertiggestellt wird, wäre es das größten Gewächshaus der Welt.

In der Grube einer ehemalige Kaolinit-Mine bei St Blazey in Südengland spannen sich mehrere geodätische Kuppeln auf. Das Eden Project ist ein botanischer Garten, der in seinen zwei Gewächshäusern künstliche Tropenlandschaften beherbergt. Die Kuppel des Regenwaldbioms umfassen 15.500 Quadratmeter und bilden damit den derzeit größten zusammenhängenden Wintergarten der Welt. Doch bald schon könnte ein Projekt aus Frankreich diesen Titel für sich beanspruchen.

Nahe dem nordfranzösischen Rang-du-Fliers im Département Pas-de-Calais soll alsbald ein Gewächshaus entstehen, das noch größer ausfallen soll. Das Tropicalia getaufte Projekt soll aus einer durchgehenden Plastikkuppel bestehen, die 20.000 Quadratmeter Fläche überspannen soll.

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Gleich einer flachen Seifenblase soll das Gewächshaus aus einem kleinen Hügel herausragen, der inmitten einer bewaldeten Fläche aufgeschüttet würde. Das transparente Dach soll dabei nicht aus schwerem Glas gefertigt werden, sondern aus 61 Meter langen und vier Meter breiten Streifen aus doppelwandigen Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer-Kissen – ein wetterbeständiges Plastikmaterial, das unter anderem auch zur Verkleidung der Allianz Arena in München genutzt wurde.

Unter diesem Dach soll sich eine weite Tropenlandschaft mit Tümpeln, Flüssen, Sandstränden, Wäldern und Wasserfällen dahinziehen, die sich um den künstlichen Berg auffächere. Mit einem knapp einen Kilometer langen Pfad sollen die Besucher hindurch and an verglasten Wasserbecken vorbei geführt werden.

Diese über 15.000 Quadratmeter durchmessende Kunstlandschaft würde aber nicht nur exotischen Pflanzen, sondern auch zahlreichen Fischen, Vögeln, Schmetterlingen und Schildkröten eine Heimat bieten. Um die für die Flora und Fauna notwendige Temperatur von 26 bis 28 Grad Celsius im Inneren zu halten, soll die Kuppelkonstruktion zum Teil in den Boden versenkt werden. Auf diese Weise wird eine natürliche Isolierung geschaffen. Die so entstehende, schwülwarme Abluft wird nicht einfach ausgeleitet. Stattdessen ist geplant, sie in ein Fernwärmenetz einzuspeisen, das umliegende Gebäude und Gemeinden beheizt.

Geplant wird das Tropicalia vom französischen Architekturbüro Coldefy & Associates und dem Energieunternehmen Dalkia. Beginnen soll der Bau bereits im kommenden Jahr. Eröffnen könnte das Riesengewächshaus dann bereits 2021.

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