Der Fußballklub FC Schalke 04 wird ab 2019 als eines von zehn E-Sport-Teams an der neuen „League of Legends European Champion“ (LEC) teilnehmen, wie der Verein heute offiziell bekannt gab. Für die Startlizenz in der E-Sport-Liga des Fantasy-Strategiespiels League of Legends (LoL) hat der Sportklub aus Gelsenkirchen laut Marktbeobachtern rund acht Millionen Euro bezahlt, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf Marktbeobachter. Die Lizenz gilt für fünf Jahre. Ab dem kommenden Jahr organisiert der Spieleentwickler Riot Games den europäischen LoL-Wettbewerb als Franchise-Modell um, bei dem die teilnehmenden Teams an den Gewinnen beteiligt werden.
Schalke 04 hatte bereits im Mai 2016 das LoL-Team Elements übernommen, mit dem es bislang in der Vorgängerliga „European League of Legends Championship Series“ (LCS) angetreten war. Anders als die Fußballsparte ist die E-Sport-Abteilung von Schalke 04 kein Verein, sondern eine GmbH, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Im Gegensatz zu den Fußballern müssen die E-Sportler allerdings keine Angst vor dem Abstieg haben: Aufgrund des Franchise-Charakters der LEC, den es ähnlich auch in der US-Football-Liga NFL gibt, können Teams weder auf- noch absteigen.
E-Sport gilt als stark expandierender Geschäftsbereich: So kamen 2017 etwa 80.000 Besucher zur jährlich stattfindenden LoL-Weltmeisterschaft im Pekinger Nation Stadium. Den Livestream verfolgten über 60 Millionen Menschen. Mit geschätzten 80 bis 90 Millionen monatlich aktiven Spielern ist League of Legends eines der erfolgreichsten Online-Spiele. Profi-Gamer können bis zu 320.000 US-Dollar jährlich verdienen. Wie im Profi-Fußball werden auch im E-Sport mittlerweile stattliche Summen für Übertragungsrechte gezahlt: So konnte etwa der Spiele-Publisher Blizzard Anfang des Jahres die Streaming-Rechte für die Liga seines Titels Overwatch für die Rekordsumme von 90 Millionen US-Dollar an die Plattform Twitch verkaufen.