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Facebook und Twitter haben iranisches Propaganda-Netz aufgelöst

von WIRED Staff
Die Social-Media-Plattformen Facebook und Twitter haben Hunderte von Konten gelöscht, die offenbar aus dem Iran gesteuert wurden. Laut Facebook sollen sie politische Desinformationskampagnen betrieben haben.

Insgesamt 652 Facebook-Seiten sollen Mitarbeiter von Facebook gelöscht haben. Denn deren Betreiber hätten im Nahen Osten, Lateinamerika, den USA und Großbritannien mittels manipulativen politischen Inhalten und „koordiniertem unauethentischen Verhalten“ versucht, die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Die Aktion ging jedoch nicht direkt von Facebook aus. Das Soziale Netzwerk wurde erst aktiv, nachdem es bereits im Juli von der Sicherheitsfirma FireEye darauf hingewiesen wurde.

Hinter den Gruppen und Seiten stand laut FireEye ein Netzwerk namens Liberty Front Press, das in enger Verbindung mit Press TV steht, dem englischsprachigen iranischen Auslandsfernsehen. Das soll unter anderem durch Registrierungsinformationen nachweisbar gewesen sein. Obwohl diese Gruppen sich teilweise als unabhängige Medienplattformen und Bürgerrechtsorganisationen ausgaben, unterstanden sie angeblich dem Diktat der iranischen Regierung. Zusammengenommen sollen sie 813.000 Mitglieder und Abonnenten gehabt haben.

Erste Gruppen dieser Art waren ab 2013 aktiv. Über sie sollen die Betreiber auch versucht haben, an Passwörter zu gelangen und Schadsoftware zu verbreiten. Einen expliziten Versuch, die Zwischenwahlen im November in den USA zu beeinflussen, habe es durch sie jedoch nicht gegeben. Stattdessen sollten politische Interessen des Irans unterstützt werden. Unter anderem wären Hass gegen und Gerüchte über Sand-Arabien, Israel und Palästina verbreitet worden.

Auch Twitter wurde aktiv

Abgesehen von den iranischen Accounts löschte Facebook ebenso Konten, die laut der US-Regierung als dem russischen Geheimdienst zugehörig identifiziert wurden. Auch Twitter soll gegen manipulative Accounts vorgegangen sein. Insgesamt wären zuletzt 284 Konten gesperrt worden, die offenbar ebenso zum iranischen Netzwerk gehörten. Zumindest sollen sie auf ähnlich Taktiken und Strategien gesetzt haben.

Social-Media-Unternehmen stehen im Zuge der aktuellen Debatte und kurz vor den US-Zwischenwahlen unter Druck, Erfolge im Kampf gegen Desinformation, Fake News und ausländische Einflussnahme auf die US-Politik vorzuweisen. Am 5. September sollen Facebooks Geschäftsführerin Sheryl Sandberg sowie Twitter-Chef Jack Dorsey vor dem Geheimdienstausschuss des Senats zu Desinformationskampagnen in ihren sozialen Medien aussagen.

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