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Hier sind 454 Seiten voller Antworten, die Mark Zuckerberg nicht geben konnte

von WIRED Staff
Bei seiner Aussage vor dem US-Kongress im April konnte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg viele der Fragen nicht aus dem Stegreif beantworten. Nun haben die zuständigen Senatsausschüsse die Follow-up-Antworten veröffentlicht.

Es waren zwei Dinge, die Mark Zuckerberg während seiner Befragung vor dem US-Kongress immer wieder wiederholte. Nämlich, dass er Facebook in seiner Studentenbude in Harvard gegründet hat. Und dass er, da er nicht auf alles eine Antwort geben konnte oder wollte, sein Team später mit konkreten Ausführungen auf die Senatoren zurückkomme. Dutzende Male sind Variationen des Satzes „I'll have my team get back to you.“ gefallen. Dabei ging es vor allem um Richtlinien für den Umgang mit Nutzerdaten, Datenschutz im Allgemeinen und politische Ambitionen des Sozialen Netzwerks.

Aber Mark Zuckerberg und sein Team haben ihre Hausaufgaben erledigt und kamen nun wirklich mit 454 Seiten auf die Senatoren zurück. Die zwei öffentlich einsehbaren Dokumente enthalten die konkreten Fragen der Senatoren und mal mehr, mal weniger zufriedenstellende Antworten. Das Facebook-Team beschreibt unter anderem in mehreren Stichpunkten die Prozesse, die Nutzer vor Hate Speech und Diskriminierung schützen sollen. Ebenso versucht das Netzwerk darzulegen, dass Trump und Clinton während des Wahlkampfs „identische Unterstützung“ zukommen sei und keine politische Richtung bevorzugt würde.

Bei der Frage danach, ob Facebook nun eigentlich Daten von Nicht-Nutzern des Social Networks sammle, ergeht sich Zuckerbergs Team hingegen in langen und schwammigen Formulierungen – wobei ein einfaches „Ja.“ genügt hätte. Auch einer der wichtigsten Fragen überhaupt weicht Facebook aus. Nämlich wer nun die Verantwortung dafür trägt, dass die Nutzer 2015 nicht sofort über die Weitergabe ihrer Daten an Cambridge Analytica unterrichtet worden waren.

In ganzen 224 Fällen, so stellt die New York Times fest, verweist Facebook zudem einfach auf vorherige Antworten im Katalog. Darunter auch bei sieben Punkten des Republikaners Ted Cruz, der Zuckerberg während der Anhörung ziemlich unter Beschuss genommen hatte. Hier heißt es schlicht: „Siehe Antwort auf Frage 2.“

Die über zwei Tage gespannte Befragung von Mark Zuckerberg war im Zuge des Datenskandals rund um Cambridge Analytica sowie die Einflussnahme Russlands bei der US-Wahl 2016 angesetzt worden. Seitdem waren immer wieder Nachrichten über Facebooks Umgang mit Nutzerdaten aufgekommen. Der IT-Pionier und Entwickler Jaron Lanier forderte auf CEBIT 2018 alle Nutzer auf, sofort ihre Facebook-Konten zu löschen.

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