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Facebook hat Anruf- und SMS-Daten gesammelt

von WIRED Staff
Zahlreiche Nutzer beschweren sich, dass das Soziale Netzwerk Facebook über Jahre hinweg ihre Anruf- und SMS-Daten protokolliert habe. Dies hatten sie erst durch die Auswertung ihrer Nutzerdaten herausgefunden.

Facebook kommt derzeit aus den negativen Schlagzeilen nicht heraus. Nachdem herauskam, dass das Unternehmen 50 Millionen Nutzerdaten missbräuchlich verwendete, droht nun ein weiterer Skandal: Nutzer wie der neuseeländische Entwickler Dylan McKay fanden heraus, dass in ihrem bei Facebook hinterlegtem Datenarchiv auch Protokolle von Telefonanrufen und SMS vorhanden sind. Dabei waren in dem Protokoll die Metadaten gespeichert: darunter Telefonnummern der Anrufe sowie die Länge des Telefonats, wie t3n berichtet.

Möglich ist das, wenn Nutzer der Android-Facebook-App Zugriff auf die Telefonkontakte gewährt haben. Bis zum Release von Android 4.1 Jelly Bean konnten Anrufe und Nachrichten ausgelesen werden. In neueren Android-Versionen funktionierte das teilweise jedoch über eine nicht geschlossene API-Schnittstelle. Im Oktober 2017 blockierte Google jedoch diese Möglichkeit. Anscheinend betrifft das Problem nur Android-Nutzer, von iOS-Nutzern gab es keine Meldungen.

Facebook selbst wehrt sich gegen die Vorwürfe. Laut eines Sprechers des Unternehmens sei die Erteilung der Zugriffsrechte auf das Telefonbuch optional. Nutzer hätten demnach dem Zugriff explizit zustimmen müssen. Damit bezieht sich Facebook vermutlich auf einen Opt-In-Screen, der bei der Installation des Facebook Messengers oder Facebook Lite erschien. Dabei entschieden sich User, ob sie „fortwährend Informationen über Kontakte wie Telefonnummern oder Nicknames hochladen wollten“. Kritiker hingegen bemängeln, dass hier dem Nutzer nicht im Detail erklärt wird, was genau mit seinen Daten passiert. Andere Nutzer melden sogar, dass diese Nachricht bei ihnen erst gar nicht angezeigt wurde.

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