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Ex-Ingenieure von Google und Tesla wollen jeden LKW zum Selbstfahr-Truck machen

von Michael Förtsch
Ein Team ehemaliger Google- und Tesla-Mitarbeiter möchte den Lieferverkehr revolutionieren. Die Ingenieure arbeiten an günstigen Nachrüst-Sets, die eigentlich von Menschen gesteuerten Lastwagen die Fähigkeit verleihen, auch ganz allein zu fahren.

In Form eines weißen Volvo VNL 780 ist derzeit ein LKW des US-Startups OTTO auf den Straßen von Nevada unterwegs. Er wird, wie auch einige weitere Trucks seiner kleinen Flotte, jedoch nicht von einem Menschen gelenkt, sondern von einem Computer. Denn das rund 40 Mann starke Team von OTTO möchte in den kommenden Jahren auch Lastzüge zu autonomen Verkehrsteilnehmern machen.

Dabei will das Unternehmen aus Kalifornien jedoch anders als Tesla oder Faraday Future nicht selbst Fahrzeuge produzieren. Stattdessen soll es Speditionen, Liefer- und Transportunternehmen ermöglicht werden, ihren bestehenden Fuhrpark günstig umzurüsten.

Mit Bausätzen aus Sensoren, Kameras, Computern und Software soll möglichst jeder LKW in ein autonomes Fahrzeug verwandelt werden können. Das würde deutlich günstiger ausfallen als der Kauf eines neuen Lastzugs, deren Selbstfahrvarianten Daimler und Volvo ebenfalls auf US-Highways erproben – die aber noch lange nicht erhältlich sind.

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Hinter dem erst im Januar gegründeten OTTO steht allem voran Anthony Levandowski, der ehemalige Entwicklungsleiter des Google Cars. Das restliche Team, schreibt Levandowski selbstsicher, setze sich „aus den hellsten Köpfen hinter der Selbstfahr-Technologie“ zusammen. Zu allererst sind das weitere Ex-Google-Entwickler, ehemalige Ingenieure von Tesla, Apple sowie dem Karten- und Navigationsdienst HERE.

Das Technikpaket von OTTO soll vorerst LKW-Fahrer auf überschaubaren Highways entlasten und den Transportverkehr so sicherer gestalten. In den USA sterben laut dem Unternehmen täglich acht Menschen aufgrund von Unfällen mit LKWs, nicht selten, weil die Fahrer übermüdet waren.

Knapp 350.000 Kilometer an US-Highways, so das erste Etappenziel, soll die Ausrüstung von OTTO alleine bewältigen können. Und zwar so, sagt Entwickler Lior Ron, dass sich der „Fahrer ausruhen und in seiner Kabine schlafen“ könne. Der Stadt- und Landstraßenverkehr solle hingegen weiterhin dem Mensch überlassen bleiben – auch weil dieser deutlich komplexer ist und schwerer zu kartographieren wäre.

Ab wann das Nachrüst-Set verfügbar sein wird und die ersten kommerziellen Fahrten durchgeführt werden, möchte das Team noch nicht ankündigen. Allerdings sei die grundlegende Technik schon da und es möglich, so Lior Ron, das alles „wirklich schnell“ zu realisieren. 

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