Die gemeinsame Mission von ESA und JAXA soll neue Erkenntnisse zur Entstehung des Merkur bringen: Denn noch ist ungeklärt, wie so nahe an der Sonne ein Planet entstehen konnte. BepiColombo, benannt nach dem italienischen Raumfahrtingenieur Giuseppe Colombo, besteht aus drei Raumfahrzeugen: Das Mercury Composite Spacecraft (MCS) transportiert die beiden Tochtersonden Mercury Planetary Orbiter (MPO) der ESA und den Mercury Magnetospheric Orbiter (MMO) der JAXA, schreibt die Frankfurter Rundschau.
Am 20. Oktober soll BepiColombo vom Weltraumhafen in Kourou an Bord einer Ariane 5 zu seiner mehrjährigen Reise zum Merkur aufbrechen. Die Mission nutzt dabei mehrere Vorbeiflüge an Erde, Venus und Merkur, um den Kurs anzupassen und letztlich im Jahr 2025 in einer Umlaufbahn um den innersten Planeten des Sonnensystems einzuschwenken. Die beiden Tochtersonden sollen 2026 (MPO) und 2027 (MMO) in ihren finalen Orbits ankommen.
Seit 2015 die US-Sonde Messenger ihre Mission mit einem geplanten Absturz auf die Merkur-Oberfläche beendet hat, kreisen keine aktiven Sonden mehr um den Planeten. Das wird sich mit BepiColombo ändern: Der MPO der ESA soll sich dabei auf die Analyse der Oberflächenbeschaffenheit und der inneren Zusammensetzung des Planeten konzentrieren, während der japanische MMO für die Erforschung des Magnetfelds zuständig ist. Bis zur Ankunft der Sonden wird es zwar noch rund acht Jahre dauern, die gesammelten Daten dürften die Wissenschaft danach allerdings für Jahrzehnte mit neuen Erkenntnissen versorgen.