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Wie ein Pferde-Wearable aus Deutschland bei der SXSW punktet

von Lars Gaede
Auf der SXSW hat es nur ein einziges deutsches Startup in das Finale des Accelerator-Programms geschafft: Horse Analytics, gegründet von der Hamburgerin Enri C. Strobel. Über ein Wearable für Pferde wird analysiert, wie es den Tieren geht. Im Gespräch mit WIRED erzählt Strobel, warum das zum Trend werden könnte – und was das mit brünftigen Kühen zu tun hat.

WIRED: Frau Strobel, Wearables für Pferde, was soll das eigentlich?
Enri Strobel: Viele Menschen, die ein Pferd besitzen oder sich ein Pferd mit anderen teilen, haben eine sehr innige Beziehung zu ihren Tieren – so wie ich etwa –, verbringen aber nur wenige Stunden in der Woche wirklich im Stall oder beim reiten. Sie wollen dennoch gern permanent verfolgen können: Wie geht es meinem Pferd? Legt es sich auffällig oft hin oder ist es sehr unruhig – ein Zeichen für Unwohlsein. Bewegt es sich genug? Ist es im Stall oder auf der Weide? Mit Hilfe unseres Trackers kann man all das über eine App auf dem Smartphone sehen und verfolgen. Es lädt die Bewegungsdaten über GSM permanent in die Cloud.

WIRED: Kann der Tracker auch den Puls messen?
Strobel: Nein, noch nicht, das ist aber tatsächlich der nächste geplante Entwicklungsschritt. Auch GPS wollen wir integrieren. Wir wollen mit unserem Wearable für Pferde all das anbieten, das Wearables für Menschen auch können.

WIRED: Gibt es so etwas wie einen Trend zum Tier-Wearable?
Strobel: Es gibt Kameras für Katzen und auch Geräte, mit denen man Geofencing für Hunde betreiben kann. Da definiert man einen bestimmten Raum, in dem sie sich bewegen dürfen und wenn sie ausbüchsen, schlägt eine App Alarm. Und es gibt auch Bewegungstracker für Kühe, die sie am Bein tragen. Wenn Kühe brünftig sind, bewegen sie sich mehr und der Bauer bekommt dann automatisch Auskunft darüber.

WIRED: Sie sind mit ihrem Startup als einziges deutsches im Finale des SXSW Accelerator Programms. Was erhoffen Sie sich davon?
Strobel: Texas ist ein Pferdeland. Ich hoffe, durch den Wettbewerb hier Aufmerksamkeit zu generieren und, Kontakte zu möglichen Investoren zu knüpfen. Aber auch einfach mal Feedback auf internationaler Ebene zu erhalten ist natürlich spannend.

WIRED: Warum glauben Sie, wurden Sie mit Ihren Pferdewearables ausgewählt?
Strobel: Wir machen ein ungewöhnliches Produkt. Und Reiten ist ein unfassbar spannender Markt. Sie müssen sich das klarmachen: Allein In Deutschland gibt es 1,2 Millionen Pferde. Jeder Pferdebesitzer gibt im Schnitt 550 Euro monatlich für sein Pferd aus. Mit 6,7 Milliarden Euro im Jahr ist Reiten der zweitumsatzstärkste Sport in unserem Land. Gleich nach Fußball.

WIRED berichtet vom 11. bis 15. März vom South by Southwest Festival in Austin. Lest auch das Interview mit Daimler-Zukunftsforscher Alexander Mankowsky.

 

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