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Elon Musk schickt den Milliardär Yusaku Maezawa mit der BFR zum Mond

von Michael Förtsch
Elon Musk und SpaceX haben angekündigt, wer auf dem ersten Privatflug zum Mond an Bord sein wird. Nämlich ein japanischer Unternehmer. Mitnehmen will er bis zu acht Künstler. Damit soll die Mondmission zum Kunstprojekt werden.

Der japanische Unternehmer Yusaku Maezawa soll der erste Passagier werden, den SpaceX zum Mond und wieder zurück bringt. Das hat das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk heute gegen 3 Uhr deutscher Zeit in einem Livestream angekündigt. Maezawa ist der Gründer des japanischen Online-Bekleidungsversandes Zozotown. Der war 2004 als Nischenanbieter gestartet aber hat sich zu einem der größten Versandunternehmen des Landes entwickelt – und Yusaku Maezawa zum Multimilliardär gemacht.

„Endlich kann ich euch sagen, dass ich mich entschieden habe, zum Mond zu fliegen“, hatte Maezawa gesagt. „Ich habe mich entschieden, mit Künstlern zum Mond zu fliegen.“ Denn der 42 Jahre Unternehmer soll „alle Sitzplätze gekauft“ haben und suche nun nach „sechs bis acht“ Menschen, die ihn auf seiner Rundreise begleiten. Er will Künstler von überall auf der Welt einladen, mitzukommen, das Erlebnis mit ihm teilen – Maler, Musiker, Regisseure, Fotografen und auch Modedesigner. Er wolle den Flug damit zu einem Kunstprojekt namens #dearMoon machen und habe nur eine Bedingung: Die Mitreisenden sollen nach ihrer Rückkehr zur Erde ein Kunstwerk schaffen, das ihre Reise widerspiegelt.

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„Was wenn Picasso zum Mond geflogen wäre? Oder Andy Warhol oder Michael Jackson oder John Lennon?“, fragte Maezawa. „Oder was ist mit Coco Chancel?“ Maezawa ist bereits seit Jahren ein passionierter Kunstsammler und hatte erst im vergangenen Jahr Jean-Michel Basquiats Untitled für über 110 Millionen US-Dollar erworben. Wie viel ihn dieser Flug für sich und seine Künstler kosten wird, das soll unter Verschluss bleiben. Allerdings, sagte Musk im Livestream, würde die Anzahlung einen guten Teil des Entwicklungsprozesses und Baus der BFR von SpaceX finanzieren. Die Kosten des Gesamtprojektes BFR schätzt er auf rund fünf Milliarden US-Dollar.

BFR statt Dragon

Der rund fünf Tage lange Flug soll frühstens 2023 starten. Davor steht für die Passagiere ein Trainingsprogramm an, das um 2020 oder 2021 beginnen soll. Wie das ausschaut, darüber haben die SpaceX-Verantwortlichen noch nicht entschieden. Die einst Februar 2017 angekündigte Mondmission mit der Dragon-Kapsel an der Spitze einer Falcon Heavy, die eigentlich im kommenden Jahr stattfinden sollte, wurde aufgegeben: Yusaku Maezawa war einer der beiden Privatastronauten, die auf diese Reise gehen sollten. Wer der andere Passagier gewesen wäre, ist weiterhin unbekannt.

Nebst dem ersten Passagier hatte Elon Musk während des Livestream auch das neue und womöglich endgültige Design der BFR – Big Fuckig Rocket oder auch Big Falcon Rocket – gezeigt. Die Booster-Raketenstufe soll rund neun Meter durchmessen und 63 Meter lang sein. Das BFS – Big Fucking Spaceship –, das die Passagiere und Fracht transportiert, misst hingegen 55 Meter. Zusammen kommen sie auf 118 Metern Länge. Sie sollen es möglich machen, 100 Tonnen an Last – oder auch 100 Siedler samt lebensnotwendiger Fracht – zum Mond, Mars „oder jeden anderen Ort im Sonnensystem zu transportieren.“

Erste Sprünge sollen 2019 gemacht werden

Erste Teile der Rakete seien in einer Halle im Hafen von Los Angeles schon fertiggestellt worden. Demnächst würde die Antriebssektion entstehen, die beim Booster aus 31 und beim Schiff aus sieben Raptor-Triebwerken bestehen wird. Erste Probesprünge, wie SpaceX-Präsidentin Gwynne Shotwell schätzt, könnte die Rakete wohl Ende 2019 machen. Ein unbemannter Flug zum Mars, glaubt Musk, könnte wohl 2022 stattfinden – und zwei Jahre später eine bemannte Mission. Wobei der SpaceX-Gründer nicht auf diese Daten festgenagelt werden möchte. Er sei „natürlich nicht sicher“, ob SpaceX diese Vorgaben einhalten könne – das habe sich in der Vergangenheit gezeigt.

Wie Musk sagte, würde die BFR ein wichtiger Schritt der Menschheit hin zur multiplanetaren Spezies sein. „Wir müssen in Hinterkopf behalten, dass es ein natur- oder auch menschengemachtes Ereignis geben könnte, das die Zivilisation, wie wir sie kennen, das Leben wie wir es kennen, beendet“, sagt Musk. Daher müsste die Menschheit, so schnell es ginge, andere Planeten bevölkern und sich nicht länger auf die Erde als Wohnort beschränken. Dabei ginge es ihm nicht nur um den Mars, sondern auch die Monde von Jupiter und letztendlich andere Sternensysteme. „Das ist eine Zukunft, die aufregend ist“, meint der US-Milliardär. „Eine raumfahrende Zivilisation zu werden, das ist etwas, das uns für die Zukunft begeistert. Das ist etwas, das uns stolz machen sollte, ein Mensch zu sein.“

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