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Eine Kryptowährung soll das Auto-Startup Elio Motors retten

von Michael Förtsch
Vor Jahren hatte Elio Motors ein Dreirad-Auto angekündigt. In die Produktion ging es nie. Eine Kryptowährung soll das Fahrzeug auf die Straße bringen.

Drei Räder, mehr braucht es nicht. Genau das verspricht das Fahrzeug-Startup Elio Motors mit seinem dreirädrigen Elio. Das ist ein futuristischer und mit einem Preis von 6.100 Euro nicht zuletzt günstiger Kabinenroller, der mit einem verbrauchsarmen Dreizylinder-Motor daherkommen soll. Auf den Markt kommen sollte der Mini-Wagen ursprünglich schon 2012. Seitdem wurde die Produktion jedoch immer wieder verschoben. Mehrfach war das Unternehmen dem Bankrott nahe. Erst Ende des letzten Jahres hat ein 100-Millionen-US-Dollar-Investment die Pleite verhindert. Ebenso hat zuletzt der Onlinehändler Overstock.com für 2,5 Millionen US-Dollar Anteile an Elio Motors erworben, die genutzt werden sollen, um ausstehende Schulden zu tilgen. Das ist offenbar nicht genug. Denn nun möchte der Autobauer auch eine eigene Kryptowährung ausgeben.

Bei einem „Security Token Offering“ getauften ICO durch das Finanzunternehmen Jones Trading sollen zunächst „akkreditierte Investoren“ Token des geplanten ElioCoin erwerben. Doch damit sichern sich diese weder eines der motorisierten Dreiräder noch einen Prozentsatz am erhofften Gewinn. Stattdessen verspricht die Firma Anteile an einer Kryptowährung, die durch ihre Verbindung zur Produktion eines Fahrzeuges „die erste ihrer Art“ sei und damit „im Raum der Digitaltoken bestehen“ könne. Irgendwann später könnten ElioCoins dann vielleicht gegen Fahrzeuge „eingelöst“ werden. Eingesetzt werden sollen die Einnahmen, um in diesem Jahr nun wirklich die Produktion in einem Werk in Shreveport, Louisiana zu starten.

Tatsächlich ist Elio Motors stark unter Druck. Bereits vor Jahren hatten bis zu 65.000 Personen mit einer Anzahlung von 100 bis 1000 US-Dollar einen der dreirädrigen PKW reserviert. Statt eines fertigen Fahrzeugs konnte Elio jedoch stets nur Prototypen wie den P4 und P5 auf verschiedenen Messen vorzeigen. Dazu drohten dem Autobauer verschiedene Strafzahlungen wegen fehlender Rücklagen und Lizenzen. Aber zuvorderst machen Elio zunehmend weitere Startups mit günstigen und elektrisch getriebenen Kleinwagen Konkurrenz. Darunter derzeit der Crowdfunding-Erfolg Eli Zero und der gleichsam dreirädrige aber deutlich moderne Sondors EV vom E-Bike-Hersteller Sondors, der ebenfalls in diesem Jahr in Produktion gehen soll.

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