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Dieses Startup will künstliche Sternschnuppen in den Himmel schießen

von Moritz Geier
Ein Sternschnuppenschauer als Geschenk zum Geburtstag? Wenn es nach der japanischen Firma ALE geht, soll das bald Realität werden. Das Unternehmen will einen Mikrosatelliten ins All schießen, der Sternschnuppen verschießt — zum Bestaunen zur gewünschten Zeit am gewünschten Ort.

Auch so kann man seine Kohle verheizen — im wahrsten Sinne des Wortes: Das japanische Raumfahrttechnik-Startup ALE will mithilfe eines Mikrosatelliten künstliche Sternschnuppen produzieren. Wer will, soll sich einen persönlichen Sternschnuppenschauer bestellen und dabei Ort und Zeit selbst bestimmen können. Für einen Stern muss der Käufer allerdings um die 8000 Dollar hinblättern.

ALE will den Himmel zu einem Bildschirm machen. „Ich stelle mir ganze Schauer an Sternschnuppen vor — das ist in der Natur ein seltenes Ereignis“, sagt Lena Okajima, Chefin von ALE und promovierte Astronomin. „Sie wären künstlich, aber ich will wirklich wunderschöne Sternschnuppen schaffen, die die Zuschauer in ihren Bann ziehen.“

Die letzte Sternschnuppe ist der Satellit selbst.

Der Mikrosatellit soll imstande sein, die Sternschnuppen genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort in den Nachthimmel zu schleudern. Ein Team aus Ingenieuren und Wissenschaftlern bastelt bereits an dem Gerät. Der Satellit soll um die Erde kreisen und Bälle im Durchmesser von ein paar Zentimetern auswerfen. Deren Material und Zusammensetzung will das Startup nicht verraten. Mit einer Geschwindigkeit von etwa sieben Kilometer pro Sekunde würden sie durch die Atmosphäre flitzen und durch die Reibung hell glühen — sogar in unterschiedlichen Farben: Möglich wäre das laut Okajima durch eine variable chemische Zusammensetzung. Nach wenigen Sekunden wären die künstlichen Sternschnuppen in der Erdatmosphäre vollständig verbrannt.

Eine lange Lebenszeit wird aber wohl auch der Satelliten nicht haben: Schon nach ein paar Monaten würde er den Geist aufgeben, abstürzen und ebenfalls verglühen. Die letzte Sternschnuppe wäre dann er selbst.

Weil das Ganze ziemlich verrückt klingt, argumentieren die Erfinder mit einem angeblichen wissenschaftlichen Nutzen ihres Projekts. Die Sternschnuppen würden in einer Höhe von etwa 60 Kilometern verglühen — in einem Bereich der Erdatmosphäre also, der für Ballone zu hoch liegt und für Raumfahrzeuge zu tief. Eine genaue Analyse des Lichts der künstlichen Sternschnuppen könnte Auskünfte über Dichte und Temperatur der Atmosphäre liefern, behaupten Okajima und ihr Team.

Nicht bekannt ist allerings, ob auch künstliche Sternschnuppen Wünsche erfüllen. 

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