Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Ein Berliner Startup verschickt News per Messenger

von Joely Ketterer
Eine Milliarde aktive Nutzer hat der Facebook-Messenger weltweit. Nachrichten über diesen Kanal zu verteilen, wäre eine gute Idee, fanden auch drei Gründer aus Berlin: Mit ihrem Startup Spectrm wollen sie Lesern genau die Inhalte schicken, die sie interessieren – und bekamen dafür zuletzt Millionen.

Spectrm ist eine Art individuelle Newsletter: Mit einem Subscribe-Button auf der jeweiligen Website können sich Nutzer für die Nachrichten des jeweiligen Mediums anmelden. Oder sie schreiben gleich eine Facebook-Message an die News-Organisation. Durch die unmittelbare Kommunikation können Leser selber bestimmen, was sie dann gesendet bekommen – etwa welche Texte von welchen Journalisten. Der Chatbot, der hinter dem System steckt, lernt außerdem durch das Klickverhalten der Nutzer, so kann er die verschickten Inhalte noch passender machen.

Die simple Lösung, maßgeschneiderten Content an Nutzer zu schicken, hat Aufmerksamkeit erregt: Seit dem Sommer 2015 hat Spectrm mehrere große internationale Publisher an Bord geholt. Die Bild-Zeitung ist dabei, oder auch Now This, Thrillist, Business Insider, Mic.com und t3n. Im Februar hat das Startup eine Förderung der Google Digital News Initiative (DNI) bekommen und gehört damit zu 128 innovativen Projekten, die europaweit Unterstützung vom Suchmaschinenkonzern erhalten.

Eigentlich dachten wir, dass der Online-Journalismus kaputt ist

Max Koziolek, Co-Gründer von Spectrm

„Eigentlich dachten wir, dass der Online-Journalismus kaputt ist. Dann aber haben wir festgestellt, dass der Online-Journalismus nicht am Ende, sondern dass die Distribution das Problem ist“, sagte Spectrm Co-Gründer Max Koziolek im Gespräch mit Online Marketing Rockstars. Durch die One-to-one Kommunikation erhofft sich das Team Leser erfolgreicher zu erreichen als mit der mittlerweile „klassischen“ Nachrichtenverbreitung per Newsfeed.

Für die Verleger funktioniert das Prinzip so: Über eine Content Management System werden Artikel Messenger-tauglich gemacht. Zum Verschicken der Nachrichten kann zum Beispiel ein RSS-Feed oder ein WordPress-Plugin benutzt werden. Das funktioniert nicht nur bei Facebook, sondern auch auf Kanälen wie Slack oder Telegram. Spectrm funktioniert nach dem Software-As-A-Service-Modell (SAAS) – der Publisher zahlt einen Festpreis für die Nutzung.

„Special Interest funktioniert und Personalisierung ist einer der Trends im Publishing“, sagte Koziolek zu OMR. Das wissen auch andere: Mittlerweile gibt es mehrere Unternehmen, die sich mit dieser Art von Nachrichtenverteilung befassen, Outbrain zum Beispiel. Spectrm hat zuletzt 1,5 Millionen Dollar für die Weiterentwicklung seines Projekts bekommen – unter anderem von North Base Media und Axel Springer.

GQ Empfiehlt