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Geldanlage per Algorithmus: „Wir sind es, die die Revolution ausrufen“

von WIRED Editorial
Geldanlage für alle versprechen die Gründerinnen von Whitebox. Die Arbeit machen Algorithmen, keine Berater 

Dieses Interview erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe des WIRED Magazins im Juni 2017 und ist Teil der Rubrik „Digitale Republik“. Wenn ihr die Ersten sein wollt, die einen WIRED-Artikel lesen, bevor er online geht: Hier könnt ihr das WIRED Magazin testen.

WIRED: Salome Preiswerk, als studierte Juristin haben Sie Banken beraten und dann entschieden: Ich gründe eine digitale, bankenunabhängige Vermögensverwaltung. Was hat Sie daran gereizt?
Salome Preiswerk: Die Digitalisierung demokratisiert endlich auch die Geldanlage. Wir bieten eine Dienstleistung, die bisher nur einer kleinen Elite vorbehalten war, Pensionsfonds oder Versicherungen mit Milliardenbeträgen.

WIRED: Wie läuft das bei Ihnen?
Preiswerk: Klassische Banken vertreiben vor allem ihre eigenen Produkte. Wir verwalten das Vermögen dagegen unabhängig. Dabei kommt ein ausgeklügeltes Risikomanagement zur Anwendung, das menschliche Aspekte wie Meinungen und Emotionen ausschließt. Der Name Whitebox ist Programm: Bei uns gibt es keine versteckten Kosten. Wo, wann und wie investiert wird, kann der Kunde jederzeit einsehen. Die Blackbox überlassen wir den Traditionalisten.

Wir sind diejenigen, die die Revolution ausrufen

Salome Preiswerk

WIRED: Noch immer lassen vergleichsweise wenig Menschen ihr Geld digital verwalten. Warum ist das so?
Preiswerk: Der Markt ist sehr jung. Als wir vor 16 Monaten live gegangen sind, waren wir der erste bankenunabhängige Anbieter, der von der staatlichen Finanzdienstleistungsaufsicht reguliert wird. Jetzt sind Robo-Advisor wie wir das am schnellsten wachsende Segment bei den Fintechs.

WIRED: Und warum sind es vorwiegend Männer, die ihre Diens­te in Anspruch nehmen?
Preiswerk: Das frage ich mich bisweilen auch. Frauen, wo seid ihr? Gerade eine Online-Vermögensverwaltung kann Frauen helfen. Ich bekomme immer wieder mit, dass Frauen zurückhaltender auftreten und gerade von vielen Bankberatern nicht richtig ernst genommen werden. Das fällt online weg. Aber ich bin sicher, die Frauen werden kommen. Bei neuen Finanzdienstleistungen läuft es immer so: Frauen lassen die Männer erste Erfahrungen machen und schließen sich später an.

WIRED: Was ist der Motivationsspruch für Sie und Ihre Mitgründerin Birte Rothkopf: „First we kill the banks, then we take ...“?
Preiswerk: Wir hegen Banken gegenüber keine Tötungsabsichten. Jeder profitiert, wenn Finanzdienstleister und Fintechs zusammenarbeiten. Allerdings sind wir natürlich diejenigen, die die Revolution ausrufen.

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