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Dieses Wearable soll euch helfen, schwanger zu werden

von Pearl Abbey-Obaro
Während du schläfst, rechnet ein neues Wearable deine Fruchtbarkeit aus. Das Armband Ava trackt den Menstruationszyklus und soll es einfacher machen, schwanger zu werden.

Was Technologie für Frauen leisten könnte und sollte, wird leider meist übersehen. Etwa 2014, als die Entwickler von Apple in ihrer neuen Health-App ein wichtiges Feature schlicht vergaßen: einen Tracker für den Menstruationszyklus. Das Unternehmen Ava Science will nun Abhilfe schaffen.

Die Firma verkauft seit dieser Woche Ava, den ersten tragbaren Fruchtbarkeits-Tracker für die Frau. Das Armband misst und analysiert in der Nacht neun Vitalwerte, um am nächsten Morgen eine Aussage über die Fekundabilität treffen zu können, also die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Ava soll das Problem der Familienplanung beziehungsweise Empfängnisverhütung sozusagen im Schlaf lösen.

Psychischer Stress, hormonelle Unstimmigkeiten und ein steigendes Alter verkomplizieren neben vielen anderen Faktoren die Empfängnis. Manchmal wird auch die Bestimmung des Eisprungs zum Problem, wenn man sich rund um die Uhr mit Ovulationstests und Basaltemperaturmessverfahren herumschlägt. Ava will Paaren mit Kinderwunsch diesen Stress abnehmen.

Weil ein steigender Östrogenspiegel einen nahenden Eisprung signalisiert und das ausgeschüttete Gelbkörperhormon Progesteron das Ende des fruchtbaren Zeitfensters andeutet, trackt das Armband die körperlichen Anzeichen, die das Level dieser beiden Hormone voraussagen können. Es bestimme so mit einer 89-prozentigen Genauigkeit fünf fruchtbare Tage pro Zyklus, behaupten die Entwickler.

Die Technik des Wearables basiert auf der Forschung von Wissenschaftlern des Uniklinikums Zürich. Sie haben ein Jahr lang Daten von 41 Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren erhoben. Das Ziel: So viele messbare körperliche Anzeichen wie möglich ausfindig zu machen, die vor, nach und während des Eisprungs auftreten. Der Anstieg von Progesteron erhöht beispielsweise auch die Körpertemperatur. Die Studie konnte neun Vitalwerte festmachen, die sich während der fruchtbaren Tage signifikant verändern.

Ava misst deshalb nachts den Puls, die Atmung, die Qualität des Schlafs, die Bewegung, die Herzrate, die Hauttemperatur, den Wärmeverlust, die Transpiration und den Körperfettanteil. Die Daten werden gesammelt und in einer App ausgewertet. Diese benachrichtigt die Nutzerin, wenn der Eisprung naht und gibt ihr an den fruchtbaren Tagen Bescheid. Selbst während der Schwangerschaft kann Ava weiterhin die Vitalwerte kontrollieren und das Stresslevel überprüfen, um Empfehlungen für die werdende Mutter auszusprechen.

Das Gerät wird derzeit zum stolzen Preis von 180 Euro verkauft. Im Vergleich zu herkömmlichen Messgeräten kontrolliert es dafür eben nicht nur einen, sondern gleich neun Werte. Das scheint Ava anderen Ansätzen wie etwa der Zyklus-Tracking-App Clue vorauszuhaben. Der augenscheinlich größte Vorteil: Das Armband ist diskret und praktisch, weil es nachts benutzt wird und somit tägliche Urinproben im Alltag ersetzt.

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Auch für Frauen, die keine Familie planen, könnte dieses Wearable eine alternative und hormonfreie Verhütungsmethode sein. Oder einfach nur eine schicke Variante, seinen Menstruationszyklus zu verfolgen – wenn man denn dafür so viel Geld ausgeben will. 

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