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Dieses Mini-Solarkraftwerk für den Balkon soll die Energiewende voranbringen

von Wolfgang Kerler
Die Energiewende soll bald auch auf eurem Balkon stattfinden – zumindest, wenn es nach drei Firmengründern aus Österreich geht. Sie haben ein kleines Solarkraftwerk entwickelt, das an fast jedes Balkongeländer passt. Bis zu 25 Prozent des eigenen Strombedarfs soll ein Haushalt damit abdecken können. Schon 2019 könnte das Mini-Kraftwerk auf den Markt kommen.

Das Prinzip ist simpel: Die Solarmodule werden, zum Beispiel, am Balkongeländer montiert. Zweieinhalb Quadratmeter Platz braucht man dafür. Die Paneele sammeln Sonnenkraft ein und speisen damit einen Energiespeicher. Den wiederum hängt man an eine ganz normale Steckdose. In einer halben Stunde sollen selbst Laien das Kleinkraftwerk SolMate selbst installieren können, verspricht das steierische Start-up EET.

Als das eigentliche „Herzstück“ ihres Produkts bezeichnen die drei Firmengründer aber weder die einfache Installation noch die grundsätzliche Idee eines Balkonkraftwerks. „Die Idee hat es sicher schon öfter gegeben“, sagt EET-Mitgründer Christoph Grimmer im Gespräch mit WIRED. „Aber die Lösung mit unserer Messtechnologie, die hat bisher gefehlt.“

Was er damit meint? Der SolMate-Energiespeicher kann über die Steckdose messen, wie viel Strom gerade im eigenen Haushalt gebraucht wird. Er soll also feststellen können, wenn man beispielsweise die Waschmaschine eingeschaltet. Und: Er soll in Mehrfamilienhäusern in der Lage sein, den eigenen Energiebedarf von dem der Nachbarn zu unterscheiden. Wird also im eigenen Haushalt Strom gebraucht, speist der Energiespeicher diesen ins Netz ein. Besteht keine Notwendigkeit, speichert er den Sonnenstrom für später. Wie die treffsichere Messung des Strombedarfs genau funktioniert, will Christoph Grimmer nicht verraten.

CO2-Ersparnis von 10.000 Kilogramm

„Wir wollten etwas entwickeln, mit dem jeder seinen Beitrag zur Energiewende leisten kann“, sagt Grimmer. „Über die Lebensdauer von 20 Jahren spart ein SolMate 10.000 Kilogramm CO2.“ Gerade in Großstädten hofft EET auf eine weite Verbreitung seiner Anlagen – sofern das Start-up mit der Serienproduktion beginnen kann. Noch fehlt dazu Kapital, dass ab heute per Kickstarter-Crowdfunding gesammelt werden soll. Ab 2100 Euro soll dort jeder sein Mini-Kraftwerk vorbestellen können. 50.000 Euro sollen mindestens zusammenkommen.

Dann könnte im nächsten Jahr die Fertigung beginnen – angepeilt ist für 2019 eine Stückzahl von 1000 SolMates. Aus rechtlicher Sicht wäre es in Deutschland bisher ohnehin nicht gegangen, sich ein eigenes Kraftwerk auf den Balkon zu stellen. „In Deutschland wird es erst ab dem 1. Januar 2019 gestattet sein, sich seine eigene Solaranlage über die Steckdose zu installieren“, erklärt Grimmer. Sowohl mit österreichischen als auch mit deutschen Energieversorgern will EET in Zukunft zusammenarbeiten, zum Beispiel beim Vertrieb der Anlagen. Mit dem Bayernwerk Regensburg laufen bereits Gespräche.

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