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Dieser Roboter baut einen Pavillon aus Schutt

von WIRED Staff
Forscher von der ETH Zürich zeigen in einer Ausstellung in Winterthur einen Roboter, der aus Schottersteinen und Fäden eigenständig tragfähige Säulen eines Pavillons baut. Das System des Rock Print Pavillon nutzt die Selbstverschränkung der Steine, um mit den vier Säulen ein tonnenschweres Stahldach zu stützen.

Der Rock Print Pavillon entsteht im Rahmen der Ausstellung Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine und ist ein gemeinsames Projekt der ETH Zürich und Gramazio Kohler Research. Herzstück des Projekts ist der In situ Fabricator, ein wuchtiger Roboter, der Säulen aus Schotter aufschichtet, die mit Schnur stabilisiert werden. Die sind dann nicht nur voll, sondern können auch komplett wiederverwendet und zum Beispiel an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden.

Der Bauroboter verwendet für den Rock Print Pavillon 30 Tonnen an Schotter und 120 Kilometer Schnur, um elf Säulen mit einer Höhe von jeweils drei Meter zu errichten. Diese tragen am Ende das Dach aus Stahl, das selbst wiederum acht Tonnen wiegt. Dafür braucht der Roboter allerdings auch acht Wochen, in denen er Steine gezielt aufschichtet und mit der Schnur so verwickelt, dass sie sich verkanten und für die nötige Stabilität sorgen. Die Schnur ist dabei eine reguläre Packschnur aus Recyclingmaterial.

Die Entwickler betonen, dass der Recycling-Gedanke bei dem Projekt von zentraler Bedeutung ist: Alles, was der In situ Fabricator aufbaut, lässt sich ohne Verluste an Material vollständig rückbauen. Die Überreste des Pavillons könnten also theoretisch anderswo zu einer ähnlichen Struktur wieder aufgebaut werden oder als Bett für eine Straße oder Gleise dienen. Das Konzept zeigt, dass die Robotik neue Formen der Architektur ermöglicht, die vielleicht dereinst auch bei der Kolonialisierung fremder Planeten nützlich sein könnten.

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