Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte schon 2012 Luftverschmutzung zum größten ökologischen Risiko für die Gesundheit. Und erst im Juni diesen Jahres wurde eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass Luftverschmutzung die Zahl der Schlaganfälle weltweit um 30 Prozent erhöht hat.
Um die Allgegenwärtigkeit dieses unsichtbaren Risikos zu verdeutlichen, hat der New Yorker Designer Nikolas Bentel einen Pullover entwickelt, der durch Änderung von Muster und Färbung auf kritische Luftbelastungswerte hinweist. Unter dem Namen Aerochromics bietet Bentel drei verschiedene Modelle an, die jeweils auf Kohlenmonoxid, Feinstaub oder Radioaktivität reagieren.
Die Funktionsweise ist ausgeklügelt. Die Kleidungsstücke verfügen über zwei Sensoren. Sobald diese eine hohe Schadstoffbelastung feststellen, werden im Pullover Wärmepads aktiviert, die dafür sorgen, dass sich die weißen Punkte in schwarze wandeln. Setzt man sich etwa zu oft radioaktiver Strahlung aus, bleiben die Segmente dauerhaft schwarz.
Bei dem Modell, das auf Kohlenmonoxid reagiert, dienen erhöhte Werte wiederum als Auslöser für eine chemische Reaktion im Stoff. Die schwarzen Streifen werden so zu weißen. Sinken die Werte wieder, nehmen die weißen Segmente wieder ihre schwarze Ursprungsfarbe an.
Angefangen hatte das Ganze als Kunstprojekt, dessen Potenzial zum massenproduzierten Konsumgut Bentel aber schon früh erkannte: „Nachdem ich die Designs fertig hatte, empfand ich es als wichtig, die Shirts zu verkaufen, um auch anderen Menschen diese Technologie zugänglich zu machen“, sagt der Designer.
Sein selbsterklärtes Ziel ist es, Menschen anzuregen im Alltag über Luftverschmutzung nachzudenken und somit das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen. Ein Denkzettel, der mit einem Kaufpreis von 500 Dollar kein Schnäppchen ist.
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