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Diese Stirnbänder sollen die VR-Krankheit besiegen

von Ben Hartlmaier
Eines der Hauptprobleme bei der Verbreitung von Virtual Reality ist die sogenannte VR-Krankheit: Vielen Nutzern wird beim Tragen eines VR-Headsets schwindelig oder schlecht. Zwei Firmen wollen das Problem jetzt mit vibrierenden Stirnbändern bekämpfen.

Bislang ist Virtual Reality (VR) noch nicht in der breiten Masse angekommen. Das könnte unter anderem daran liegen, dass viele Nutzer über Unwohlsein während und nach einer VR-Erfahrung klagen. Die Beschwerden, die laut einer Untersuchung mehr als die Hälfte aller VR-Nutzer schon einmal erlebt haben, reichen von Kopfschmerzen über Schwindel bis hin zu Erbrechen. Auch wenn die Ursachen der VR-Krankheit noch nicht abschließend geklärt sind, gehen die meisten Theorien davon aus, dass der Hauptgrund in einer Abweichung zwischen der gezeigten Simulation und der erlebten Körperwahrnehmung liegt: So werden dem Gehirn etwa bei einer VR-Achterbahnfahrt Bilder suggeriert, die normalerweise mit starken Fliehkräften einhergehen. Wenn diese Kräfte jedoch nicht einsetzen, interpretiert das Gleichgewichtsorgan diese Abweichung als Störung und erzeugt Abwehrreaktionen wie Übelkeit – ähnlich wie bei einer Vergiftung.

Dieses Problem wollen jetzt zwei Unternehmen mit vibrierenden Stirnbändern lösen. Der chinesische Entwickler von VR-Brillen AntVR bezeichnet seine Lösung als Haptic Feedback Strap. Auf dem Kopfband sitzen mehrere kleine Motoren, die von einer VR-Anwendung mit Informationen über die dargestellten Bewegungen versorgt werden und entsprechend vibrieren. Laut einem Tweet haben bereits über 100 Personen das Stirnband mit einer VR-Achterbahnfahrt ausprobiert und ausschließlich positives Feedback gegeben.

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Wie Golem.de berichtet, habe lediglich eine Testperson nach weniger als 20 Minuten die simulierte Achterbahnfahrt abgebrochen –ohne das Band wäre nur eine einzige in der Lage gewesen, zwei Fahrten lang durchzuhalten. Ob und wie dabei das Gleichgewichtsorgan stimuliert werde, sei jedoch nicht bekannt. Das Haptic Feedback Strap, das zu mehreren VR-Brillen wie HTC Vive, Oculus Go und Oculus Rift kompatibel ist, soll nun als offenes Projekt weitergeführt werden, damit andere Unternehmen auf der Technologie aufsetzen können.

Weißes Rauschen gegen VR-Krankheit

Einen ähnlichen Ansatz wie AntVR verfolgt das US-Start-up Otolith Labs. Auch hier kommt ein vibrierendes Stirnband zum Einsatz. Anders als die chinesische Lösung sendet das OtoTech genannte Gerät jedoch keine zielgerichteten Vibrationen von mehreren Positionen, sondern eine konstante Vibration von einem Motor, der knapp hinter dem Ohr sitzt. Über Knochenschall wird das Gleichgewichtsorgan mit „nichtinformativen Stimuli“, einer Art Weißem Rauschen, geflutet.

So soll das Gehirn davon abgelenkt werden, dass in der VR gezeigte Bilder nicht mit dem Bewegungssinn übereinstimmen und auf diese Weise die VR-Krankheit lindern, schreibt VRscout. Laut Angaben des Unternehmens, das sich eigentlich auf die Bekämpfung der Reisekrankheit spezialisiert hat, hätten Tests des Prototypen am Walter Reed National Military Medical Center gezeigt, dass durch den Einsatz von OtoTech Symptome der VR-Krankheit verschwunden seien und Nutzer wesentlich länger in der VR bleiben konnten.

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