Die Harvard-Dozentin Bonnie Docherty ruft gemeinsam mit Human Rights Watch und der Harvard Law School die Regierungen der Welt dazu auf, die Entwicklung und den Einsatz von sogenannten Killer-Robotern, also autonomen Waffensystemen, zu verbieten. In dieser Woche treffen sich Vertreter von 70 Nationen in Genf, um über eben dieses Thema zu diskutieren.
Internationales Recht sieht vor, dass in Konfliktzonen Menschen die Unterscheidung zwischen militärischen Zielen und Zivilisten treffen, die verschont werden müssen. Diese Klausel existiert im Völkerrecht bereits seit der Haager Konvention von 1899. Vollautonome Waffensysteme, die – einmal aktiviert – selbstständig entscheiden, wen oder was sie attackieren, würden diese Unterscheidung nicht nach menschlichen Maßstäben treffen. Entsprechend, so die Argumentation Dochertys, wäre der Einsatz solcher Waffen bereits nach aktuellem Recht ein Bruch des Völkerrechts. Doch eine wirklich eindeutige Regelung fehlt bisher.
Obwohl China zu den 26 Ländern gehört, die sich für ein Verbot autonomer Waffen ausgesprochen haben, gehört es auch zu deren Entwicklern. Israel, Russland, Südkorea, Großbritannien und die USA arbeiten ebenfalls an selbstständigen Waffen. Die USA weisen auch darauf hin, dass ein Verbot die potenziellen Vorteile autonomer Kriegsführung ebenfalls eindämmen würde. In den letzten Jahren hatten immer wieder verschiedene Vordenker darauf gedrängt, der Entwicklung mit internationalem Recht zuvorzukommen. Die UN sollten demnach handeln, bevor die Staaten auf den Schlachtfeldern der Welt Tatsachen schaffen.