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Die USA schaffen die Netzneutralität ab

von WIRED Staff
Trotz anhaltender Proteste hat die Federal Communications Commission (FCC) die Netzneutralität in den USA de facto abgeschafft. Breitbandkonzerne können in Zukunft beliebig hohe Gebühren für bessere Datenverbindungen für Streaming-Anbieter und andere Dienste verlangen.

Das Aus für die Datengleichbehandlung in den USA wurde von der FCC mit drei zu zwei Stimmen beschlossen. Damit können zum einen Netzbetreiber wie AT&T und Comcast zahlungswillige Internetdienste bevorzugen und damit den Weg zum befürchteten Zwei-Klassen-Internet ebnen. Zum anderen nimmt sich die Regulierungsbehörde mit dem Beschluss selbst aus der Verantwortung, die Handlungen der Konzerne zu kontrollieren, berichtet unter anderem Recode.

Netzaktivisten befürchten, dass damit kleinere Unternehmen benachteiligt und in der Folge Innovationen verhindert werden. Wie WIRED im Juli dieses Jahres berichtete, hatten sich auch große Konzerne wie Google, Amazon, Facebook, Twitter und Netflix für die Wahrung der Netzneutralität eingesetzt. Dabei hatte die FCC erst vor zwei Jahren klare Regeln definiert, die eine Gleichbehandlung der Daten gewährleisten sollten. Die Gegner der Netzneutralität sitzen vor allem in den Lobbygruppen der Netzbetreiber und es gab im Vorfeld eine äußerst verdächtige Welle gefälschter Kommentatoren auf der Webseite der FCC. Mit der Begründung, die Regulierung hätte den Netzausbau und Innovationen gebremst, hat die Behörde unter dem von Präsident Trump zum Vorsitzenden berufenen Ajit Varadaraj Pai die Netzneutralität nun stark beschnitten.

Der Entscheidung der FCC dürften weitere Proteste und Klagen folgen. Um eine unabhängige Internet-Infrastruktur zu bewahren, die nicht einem der großen Netzbetreiber untersteht, wollen Vice und Motherboard nun ein Community-Internet-Netzwerk ins Leben rufen.

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