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Türkei verbietet Kritik an der Währungskrise in sozialen Netzwerken

von WIRED Staff
Türkische Bürger sollen sich in den sozialen Netzwerken künftig mit Kritik an der Währungskrise zurückhalten. Das Innenministerium hat angekündigt, gegen die Verfasser negativer Äußerungen vorzugehen. Die türkische Währung Lira hatte zuletzt stark an Wert verloren, auch wegen des Handelsstreits der Türkei mit US-Präsident Donald Trump.

Für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist klar, was für den massiven Kursverfall der Lira verantwortlich ist: angebliche Fake News über die Wirtschaft des Landes. Das Verbreiten falscher Nachrichten käme einem Verrat gleich, sagte er nun. Nutzer von sozialen Netzwerken, die Kritik an der Währungskrise üben, werden die Folgen dieser Einschätzung des Machthabers zu spüren bekommen. Denn negative Aussagen über den Kurs der Lira sollen von nun an bestraft werden. Das Innenministerium habe seit dem 7. August bereits 346 Benutzerkonten in den sozialen Netzwerken identifiziert, die sich auf angeblich provozierende Weise geäußert haben.

Seit Jahresanfang hat die Lira drastisch an Wert verloren — inzwischen um mehr als 40 Prozent. Präsident Erdogan hatte seine Landsleute daher bereits aufgefordert, ihr Vermögen, das sie in Dollar, Euro und Gold halten, in Lira umzutauschen. In dieser Woche verkündete außerdem die Zentralbank des Landes neue Maßnahmen, um den Trend zu stoppen. Sie kämpft dabei allerdings gegen externe Faktoren an, die sie kaum beeinflussen kann: Vor allem der Streit zwischen Erdogan und Donald Trump belastete den Kurs zuletzt.

Der US-Präsident hatte die Strafzölle gegen Stahl und Aluminium aus der Türkei verdoppelt. Erdogan drohte inzwischen sogar damit, die NATO zu verlassen und sich nach neuen Bündnispartnern umzuschauen. Auslöser des aktuellen Konflikts zwischen Erdogan und Trump ist die Inhaftierung eines amerikanischen Pastors in der Türkei. Ihm wird dort Terrorunterstützung vorgeworfen.

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