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Die Sonnensonde der NASA ist auf dem Weg

von Michael Förtsch
Die Parker-Sonde der NASA hat ihre Reise zur Sonne angetreten. Mit einem Tag Verspätung hob sie an der Spitze einer Delta-IV-Heavy-Rakete ab. Die Sonde soll durch die Korona des Sterns gleiten und ihm damit so nahe kommen, wie kein menschengemachtes Objekt zuvor.

Eigentlich hätte die Delta IV Heavy mit der Sonnensonde Parker Solar Probe bereits am Samstag vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida abheben sollen. Aber kurz vor dem Lift-off wurde der Countdown zunächst mehrmals zurückgesetzt und der Start dann wegen einer „Unregelmäßigkeit“ auf den Sonntag verschoben. Der verlief dann aber ohne Probleme und brachte die 700 Kilogramm schwere Sonde auf ihren Weg. Mit Hilfe des Schwerefelds der Venus soll sie auf eine elliptische Bahn gezogen werden, die sie auf 700.000 Kilometer pro Stunde beschleunigt – womit sie mit weitem Abstand das schnellste menschgemachte Objekt überhaupt wäre.

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Erstmals im November soll sich die Parker Solar Probe dann der rund 150 Millionen Kilometer entfernten Sonne annähern – und anschließend noch 23 weitere Male. Dabei wird sie ein fast zwölf Zentimeter dicker und zwei Meter breiter Panzer aus Carbonfasern und Carbonschaum von der immensen Hitze und Strahlung schützen. Bei ihrer engsten Annäherung ist sie gerade einmal 6,2 Millionen Kilometer vom Stern unseres Sonnensystems entfernt – und wird damit direkt durch die Atmosphäre, die Korona, des feurigen Balls tauchen. Dabei muss sie Temperaturen von bis zu 1.370 Grad Celsius überstehen.

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Die Mission soll uns helfen, die Sonne und das Wetter zu verstehen

Die NASA-Forscher versprechen sich von der Mission jede Menge Daten, die Aufschluss darüber geben könnten, wieso die Sonnenatmosphäre eine Temperatur von mehreren Millionen Grad Celisius erreicht, wohingegen die Sonnenoberfläche nur 5.000 bis 5.500 Grad Celsius heißt ist. Auch die Dynamik der Sonnenwinde soll dadurch besser verständlich werden – und wie die geladenen Teilchen der Gravitation des Sterns überhaupt entkommen können.

Die Daten der bis 2025 angesetzten Mission könnten auch praktische Anwedung finden. Denn die Wissenschaftler versprechen sich nebst einem größeren Verständnis der Sonne – und damit Sternen generell – auch, ihre Wirkung auf das Wetter, das Klima und den Klimawandel besser einschätzen zu können.

In drei Jahren will die europäischen Raumfahrtagentur ESA mit dem Solar Orbiter eine eigene Sonde zur Sonne schicken, die über sieben Jahre hinweg vor allem die Strukturen der Korona kartographieren wird. Dabei soll sich die ESA-Sonde der Sonne bis auf 45 Millionen Kilometer nähern – ähnlich weit wie bereits die Sonden Helios 1 und Helios 2 in den 1970er Jahren.

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