In trockenen oder kühlen Regionen der Welt ist brauchbares Ackerland oft ebenso kostbar wie spärlich. In den westlichen Industrienationen mit ihrer urbanen Verdichtung fehlt hingegen oft schlicht der Platz für Felder und Großgärten.
Das Londoner Architekturbüro Rogers Stirk Harbour + Partners will eine Lösung für diese Herausforderung gefunden haben: die sogenannte Skyfarm. Sie soll horizontale Ackerflächen in vertikale Türme überführen, die nur eine kleine Grundfläche benötigen und gleichzeitig das ganze Jahr lang ideale Anbaubedingungen bieten.
Gebaut werden sollen die hyperbolisch geformten Hochhäuser aus schnell wachsenden aber stabilen Baumbussträngen, die miteinander verflochten und verknotet werden. Das natürliche Material skaliere in großem Maßstab und halte die Baukosten niedrig, so die Architekten. Ebenso sei die Errichtung der je nach Bedarf zwischen zehn und über 80 Meter hohen Türme binnen weniger Tagen bis mehrerer Wochen möglich.
In ihnen würden anschließend einzelne Stockwerke eingezogen, die mit fruchtbarem Ackerboden gefüllt sind. Vor allem für schnell wachsende Pflanzen wie Erdbeeren, Kohl und Spinat seien die Türme perfekt. Aber auch Getreideanbau wäre denkbar, ebenso wie die Fischzucht in Wasserbecken.
Eine je nach Anforderung und Klimazone angepasste transparente Außenhülle soll für einen Treibhauseffekt und warme Temperaturen im Inneren sorgen. Wasser würde von einem Reservoir an der Turmspitze gesammelt und von oben nach unten durch die Anbauflächen geleitet. Eine Windturbine auf dem Dach sorgt unterdessen für eine stete Luftzirkulation.
Ebenso soll sie zur Gewinnung von elektrischem Strom dienen. Etwa um in kälteren Regionen ein Heizsystem, Klimaregulatoren für einzelne Etagen oder aber auch einen angeschlossenen Nahrungsmittelmarkt, Cafés oder Schulungsräume im Erdgeschoss zu versorgen.