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„Dear Airbnb“: Das Startup verärgert die Bürger von San Francisco mit einer Plakatkampagne

von Elisabeth Oberndorfer
In San Francisco finden am 3. November die Kommunalwahlen statt. Und weil Startups ein wichtiger Wirtschaftstreiber der Stadt sind, mischen sie sich auch politisch ein. Bei Airbnb ist dieser Versuch allerdings gehörig nach hinten losgegangen.

Ein Antrag, über den die Bürger San Franciscos bei den kommenden Wahlen mitentscheiden sollen, könnte strengere Auflagen für Airbnb bedeuten. Mit Plakaten an Bushaltestellen wollte das Unternehmen deshalb auf die Vorteile aufmerksam machen, die die Stadt durch die Steuereinnahmen von Airbnb genießt.

„Liebe Öffentliche Bibliothek: Wir hoffen, ihr nutzt die Hotel-Steuern in Höhe von 12 Millionen Dollar, um die Bücherei länger geöffnet zu halten“, ist auf den Plakaten unter anderem zu lesen. Und den Stadtwerken schlägt Airbnb in den Werbesprüchen vor, mit den Steuergeldern mehr Aufladestationen für Elektro-Autos sowie mehr Fahrradspuren auf den öffentlichen Straßen einzurichten.

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Damit spricht das in San Francisco beheimatete Startup vielleicht die Anliegen der gutverdienenden Arbeitnehmer in der Tech-Branche an. Der Ton der Airbnb-Werbekampagne kommt bei vielen Einwohner allerdings gar nicht gut an.

Doch die passiv-aggressiven Werbe-Claims sorgen nicht nur für Empörung, sondern auch für Spott. Die Universätsprofessorin Martha Kenney schreibt auf ihrer Facebook-Seite: „Liebes Airbnb: Ich freue mich, dass ihr dieses Jahr Steuern gezahlt habt. Das habe ich auch!“ Danach rechnet sie vor, wie viel von den Einnahmen tatsächlich der Bibliothek zugute kommen: 1,4 Prozent.

 

Wow.

Ein von Eric Eberhardt (@idontlikewords) gepostetes Foto am 21. Okt 2015 um 13:02 Uhr

Die in San Francisco lebende Entwicklerin Jennifer Wong hat mit Dear-Airbnb sogar ein Tool eingerichtet, mit dem User ihren eigenen Brief an das Unternehmen generieren können, im Design der ursprünglichen Plakatkampagne. Airbnb-CEO Brian Cheskey hat sich mittlerweile in einer internen Nachricht bei seinen Mitarbeitern entschuldigt, weil „viele so beschämt und enttäuscht waren“ und lässt die Plakate von den öffentlichen Plätzen entfernen. Laut der Lokalzeitung SF Weekly investiert das Startup übrigens acht Millionen Dollar in Lobbying, um ein Inkrafttreten der sogenannten Proposition F zu verhindern. 

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