Es klingt schon nach einer satirischen Zukunftsvision, was der NASA-Chef Bridenstine gerade vorschlägt. Um Kosten zu sparen und neue Missionen zu finanzieren, soll sich die NASA möglichen Sponsoren öffnen. Beispielsweise soll das Recht, Missionen zu benennen an Privatunternehmen verkauft werden. Auch könne es Astronauten gestattet werden, Sponsorenverträge anzunehmen oder als Markenbotschafter aufzutreten, wie es Sportler breites tun. Ob das tatsächlich machbar und vertretbar ist, das soll nun ein Gremium der Raumfahrtbehörde prüfen.
Erste Kritiker merken bereits an, dass durch Sponsoring die Ideale und Werte der NASA einem Ausverkauf preisgegeben würden. Dazu sei es ethisch fragwürdig, wenn Privatfirmen beispielsweise Produktnamen in die Bezeichnung einer Marsmission einkaufen, Rover und Sonden mit Firmenlogos bedrucken oder gar Astronauten bezahlen, um im All einen Werbespot zu drehen. Das sei mit dem wissenschaftlichen Auftrag der NASA und ihrem einzigartigen Status nicht zu vereinen.
Bridenstine argumentiert hingegen, dass künftig statt Sportlern eben Astronauten auf Cornflakes-Packungen zu sehen sein könnten und dies eine neue Generation motiviere, sich der Raumfahrt zu verschreiben. Ebenso könne die NASA dadurch auch von der Sichtbarkeit von Privatfirmen profitieren und sich selbst stärker als Marke etablieren. Tatsächlich befindet sich die Beliebtheit der NASA aber auch ohne Werbemaßnahmen derzeit im Aufwind: Laut dem Medienspecher der Behörde gibt es derzeit eine steigende Anzahl von Anfragen, das Logo der NASA auf Produkten und Kleidungsstücken verwenden zu dürfen.