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Die NASA hat den Mars-Rover Opportunity wiederentdeckt

von WIRED Staff
Ein Staubsturm hat den Forschungsroboter Opportunity auf dem Mars eingehüllt. Dabei ist auch der Funkkontakt abgebrochen. Jetzt hat die NASA den Rover erstmals wieder auf Aufnahmen aus dem Orbit ausmachen können.

Kein Sicht- und Funkkontakt hieß es nach dem der Sturm Opportunity erwischt hatte. Am 10. Juni dieses Jahres kam die letzte Nachricht des Mars-Roboters, der seit fast 15 Jahren auf dem roten Planeten unterwegs ist. Danach wurde der Rover von einer dichten Wolke aus Staub und Sand eingehüllt. "Das ist das erste Mal, dass Opportunity aufgehört hat, mit uns zu reden“, hatte Michael Staab von der NASA gesagt. Nun ist es jedoch gelungen, das sechsrädrige Vehikel auf dem Mars erneut zu lokalisieren.

Der Mars Reconnaissance Orbiter hatte während des Sturms aus 267 Kilometern Höhe mehrfach neue Aufnahmen der Marsoberfläche geschossen. Wie die Raumfahrtbehörde nun schreibt, ist das Bodenfahrzeug nun erstmals wieder darauf zu erkennen – wenn auch nur als eine kleine Ansammlung heller Pixel. Die Auflösung und Schärfe der Aufnahme reiche leider nicht aus, um festzustellen, wie es genau um den Rover bestellt ist. Jedoch hatte der Sturm dafür gesorgt, dass fast 100 Tage nahezu kein Sonnenlicht zur Oberfläche gelangte. Daher versetzte sich der Solar-getriebene Opportunity am 12. Juni in den Schlafmodus ohne seine Batterien vorher geladen zu haben.

Die NASA-Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Solarzellen des Rover, der gerade im Perseverance Valley steht, stark von Staub bedeckt sein dürften. Versuche, den Rover zu kontaktieren und zu reaktivieren, sind bislang ohne Erfolg geblieben. Ob er wieder reaktiviert werden und seine Mission fortsetzen kann ist deswegen unklar. Seitdem der Rover eingeschlafen war, spielten die NASA-Wissenschaftler im Kontrollzentrum jeden Morgen passende Songs, um die optimistische Stimmung zu halten. Darunter Wake Me up Before You Go-Go, Here Comes The Sun und Dust in the Wind.

Länger als erwartet

Opportunity hatte den Mars seit dem Jahr 2004 erforscht – viele Jahre länger als die geplante Missionsdauer von 90 Marstagen. Der Schwester-Rover Spirit hatte bereits 2010 seine Kommunikationsfähigkeit verloren. Opportunity konnte mehr als 45 Kilometer auf dem Mars zurücklegen, große Mengen wissenschaftlicher Daten sammeln und gilt daher als gigantischer Erfolg für die Marsforschung.

Auch ein toter Rover kann allerdings für die Forschung nützlich sein: Der sowjetische Mond-Rover Lunochod 1, der seit September 1971 kein Signal mehr sendet, wird aktuell als Reflektor für Experimente mit Lasern verwendet. Weitere Beobachtungen von Opportunity könnten etwa künftig noch Aufschlüsse über Staubablagerungen auf dem Mars unter verschiedenen Wetterbedingungen liefern.

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