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Die ersten Mars-Siedler könnten in riesigen Vasen leben

von Michael Förtsch
Keine Glaskuppeln, sondern riesige Vasen könnten die Unterkünfte der zukünftigen Marsbewohner sein. Das schlägt jedenfalls ein Start-up aus den USA vor. Die Habitate sehen außerirdisch aus aber sollen auch perfekt an die Mars-Umgebung angepasst sein.

Sie schauen nicht gerade aus, wie sich viele eine Behausung auf einem anderen Planeten vorstellen. Es sind keine gläsernen Kuppeln und auch mit dem Außenposten von Mark Watney aus Der Marsianer haben sie wenig gemein. Stattdessen wirken sie wie riesige Blumenvasen, die mitten in die Ödnis der Marswüste gestellt wurden. Geht es nach dem US-Start-up AI SpaceFactory sind diese Habitate jedoch die sicherste, angepassteste und vor allem auch sozialste Möglichkeit, auf dem roten Planeten eine Siedlung zu starten.

Die Marsha – für MARS HAbitat – getauften Häuser sollen aus Materialien konstruiert werden, die sich direkt vor Ort finden oder herstellen lassen. Aus dem Marsgestein soll beispielsweise Basalt gewonnen werden. In einem ersten Hydro-Garten würde hingegen aus Pflanzen ein Bioplastik erzeugt. Beide Rohstoffe sollen dann zu einem besonders festen und dichten Fasermaterial verschmolzen werden. Auf einer fest im Marsboden verankerten Bodenplatte könne dann ein einziger 3D-Drucker die Vasen- oder Ei-Struktur hochziehen. Zum Abschluss wird diese an der Spitze mit einem mit Wasser gefüllten Glasdach versiegelt, das Durchblick ermöglicht und die gefährliche Strahlung filtert.

Wetterfest und organisch

Den Ingenieuren von AI SpaceFactory zufolge sei ihr Mars-Habitat perfekt geeignet, um den harschen Sandstürmen und dem atmosphärischen Druck auf dem Mars zu widerstehen. Denn auch wenn sie vergleichsweise hoch und breit wären, böte ihre Rundung und doppelschichtige Außenwand eine unvergleichliche Stabilität. Dazu sei die zylindrische Struktur am besten geeignet, um ein Maximum an Nutzfläche zu generieren und die erdähnliche Atmosphäre zu halten, die die Astronauten oder Siedler brauchen, um zu überleben.

Aber nicht zuletzt wären die bizarren Mars-Häuser auch für die Bewohner deutlich angenehmer als andere Konzepte. Durch den mehrstöckigen Aufbau gäbe es deutlich einfachere Rückzugsmöglichkeiten; der Raum ließe sich leichter in Forschungs-, Arbeits-, Freizeit-, Garten- und Erholungsbereiche aufteilen. Jedes Stockwerk soll mindestens ein großes Fenster bieten, das gegen das Gefühl der Enge und Eingeschlossenheit helfe – ebenso wie das große Oberlicht im obersten Stockwerk, das direkt in den Marshimmel blicken lässt.

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Dazu soll das Innere geradezu organisch geformt sein. Nämlich aus vielen gewellten und von gerundeten Einschnitten durchbrochenen Wänden, die die aus 3D-Druck-Ringen bestehende Form der bauchigen Zylinder zitieren. Dadurch würden die einzelnen Bereiche getrennt erscheinen aber dennoch ineinander verlaufen. Von den surrealen Mars-Häusern ist auch die NASA angetan.

AI SpaceFactory hatte seine Pläne für die 3D Printed Habitat Challange der US-Raumfahrtagentur und des National Additive Manufacturing Institute eingereicht, das die Möglichkeiten des 3D-Drucks auf dem Mars eruieren soll. Dort haben sie einen der Förderpreise in Höhe von 21.000 US-Dollar gewonnen. Das Geld soll zur weiteren Forschung und für Machbarkeitsstudien genutzt werden.

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