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Die CEBIT ist dieses Jahr eine Blockchain-Messe

von WIRED Editorial
Die Blockchain war einst das Rückgrat der Kryptowährung Bitcoin. Doch mittlerweile scheint dieses mächtige Buchhaltungssystem selbst altbewährte Branchen zu verändern – auch in Deutschland. Die CEBIT zeigt dieses Jahr, wie die Blockchain zum Innovationstreiber werden könnte.

Bis heute ist unklar, wer genau die Blockchain erdacht hat. Denn erstmals zum Einsatz kam Konzept bei Bitcoin. Und Satoshi Nakamoto, der Name des Bitcoin-Erfinders, ist lediglich ein Pseudonym. Hinter ihm oder ihr werden mal einzelne Genies oder auch ein ganzes Team von hellen Köpfen vermutet. Mittlerweile ist die Blockchain aber längst über Bitcoin und anderen Kryptowährungen hinausgewachsen.

Die Blockchain ist nämlich ein digitales und dezentrales Buchhaltungssystem. Nicht einer, sondern viele Rechner verzeichnen, bestätigen und verifizieren Transaktionen, smarte Verträge und Geschäfte – ganz ohne menschliches Zutun. Manipulation? Fälschungen? Quasi ausgeschlossen. Auch abschalten lässt sich eine Blockchain nicht – so lange es Nutzer gibt.

Die Blockchain bietet durch ihr geniales Konzept die Möglichkeit, bekannte Geschäftsfelder effizient zu gestalten, Vertrauen zu schaffen oder auch gänzlich neue Industrien zu begründen: Vom Finanzsektor über die Mobilität bis hin zu Regierungs- und Geschäftsführung. Davon sind zumindest zahlreiche Start-ups als auch bekannte Industriegrößen überzeugt. Und die präsentieren sich dieses Jahr auf der CEBIT 2018, die vom 11. bis 15. Juni in Hannover stattfindet.

Das IT-Beratungsunternehmen Materna will mit seinem Konzept Citizen Blockchain ein „Kontobuch für alles“ ermöglichen. Die Blockchain soll die Daten von Bürgern protokollieren und manipulationssicher aufbewahren — sei es nun ein Grundbucheintrag oder eine KFZ-Registrierung. Aber auch für offene Wissenschaftsprojekte und gesellschaftliche Kollaboration soll die Blockchain taugen. Beispielsweise könnten Bürger bei einer Citizen-Science-Kampagne Feinstaubwerte und Wetterdaten sammeln. Als Gegenleistung würden sie mit mit digitalen Tokens belohnt, die sich tauschen und handeln lassen.

Das Start-up eCoin Investment aus Oldenburg möchte jedem den einfachen Einstieg in den Kosmos der Kryptowährungen ermöglichen. Es baut, verkauft und vermietet spezialisierte Mining-Rechner für jeden. Mit ihnen lassen sich Bitcoin und andere derzeit begehrte Digitalwährungen schürfen. Was in Sachen Spiel und Spaß in der Blockchain steckt, möchten die IT-Experten von DXC Technology präsentieren. Denn die wollen live auf der CEBIT einen Roboter Getränke für die Besucher mixen lassen. Und die Bestellungen? Die werden über die Blockchain abgewickelt. Klingt witzig, aber tatsächlich ließe sich solch ein System auch auf Fertigungsanalgen und Warenhäuser übertragen.

Der IT-Gigant IBM will auf der CEBIT eine eigene kommerzielle Blockchain-Plattform enthüllen. Die soll Geschäftsnetze als auch den sonst so bürokratischen Regierungs- und Verwaltungsapparat ganzer Nationen beschleunigen. „Mit der Blockchain können wir nahezu alles, was einen Wert hat, digital abbilden, nachverfolgen und effizienter austauschen“, sagt Matthias Hartmann von IBM Deutschland. SAP wiederum möchte mit der Blockchain die Logistik transparenter machen: Herkunftskontrolle, Transportwege und mehr würden nachvollziehbarer werden.

Die Blockchain ist also ein faszinierendes Werkzeug mit vielerlei Möglichkeiten. Aber natürlich ist sie auch ein Hype. Die Technologie wird vielfach als Allheilmittel für alle bekannten Probleme gepriesen – auch wenn sich diese anders effektiver angehen ließen. Genau diesem Thema soll auf dem CEBIT Blockchain Summit nachgegangen werden. Hier wollen Experten, Macher und Entwickler die Blockchain als Technologie und Werkzeug erforschen. Es geht darum, die Frage zu klären: Was taugt diese Zukunftstechnologie wirklich?

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