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Ingress bekommt 2018 einen Neustart – und einen Anime

von Michael Förtsch
Lange vor Pokémon Go gab es das Augmented-Reality-Game Ingress. Das teilt sich sowohl Technik als auch Spielelemente mit der Mini-Monster-Hatz. Immer aber war es komplexer und schwer zugänglich. Daher soll Ingress im kommenden Jahr einen Neustart erfahren.

Das Smartphone-Game-Studio Niantic begann 2010 als internes Google-Startup. Erst seit Oktober 2015 ist das Unternehmen unabhängig. Entsprechend war Ingress vor fünf Jahren zunächst als Experiment für Android-Geräte gestartet. Das Konzept, die reale Infrastruktur und Geographie unserer Städte mit Spielelementen zu füllen, war revolutionär. Ein Erfolg wie Pokémon Go war dem Augmented-Reality-Urvater allerdings nicht vergönnt – obschon es als Baupause und Datengrundlage für die Mini-Monster-Hatz herhielt. Statt derzeit rund 5 Millionen aktiver Spieler wie bei Pokémon Go versammelt Ingress lediglich 300.000 bis 500.000, die jedoch eine recht aktive Community bilden. Der Grund? Ingress ist verkopft, komplex und wurde nie wirklich zugänglich. Daher soll das Game im kommenden Jahr mit Ingress Prime einen Neustart erfahren.

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Tatsächlich hantieren Spieler in Ingress nicht nur mit den Äquivalenten zu Pokéstops, Arenen und Pokébällen. Sie spannen auch Energiebänder zwischen Portalen, müssen Kontrollfelder aufziehen, sammeln Waffen, Resonatoren, Modifikatoren, Schlüssel, Geschütze, Schilde und Powercubes. Im Hintergrund spult sich zudem eine Geschichte um zwei verfeindete Geheimgesellschaften und eine offenbar außerirdische Macht ab, die die Erde mit exotischer Materie überflutet. Das verworrene Gespinst soll mit Ingress Prime durch eine neue Story ersetzt werden, die die Kernelemente beibehalte aber alles in deutlich geradlinigerer und verständlicheren Weise aufzurre. „Es ist nicht mehr das gleiche“, sagt Niantic-Chef John Hanke. „Aber es ist trotzdem vertraut.“ Dabei wollen sich die Macher an Superhelden-Geschichten wie Doctor Strange oder Ant-Man orientieren.

Begleitet werden soll der Reboot von Ingress von einer eigenen Anime-Serie. Zu der mag Niantic noch nicht viel verraten. Jedoch soll sie die fiktive Cyber-Magie-Welt mit originellen Charakteren und eigenen Geschichten ausgestalten, neue Spieler locken und diesen die Fraktionen und Mechaniken des Games, die verschiedenen virtuellen Gerätschaften und ihren Nutzen nahebringen. Vor allem soll sie aber erklären, worum es bei Ingress eigentlich geht. Auch wenn vieles vereinfacht und zugänglicher werde, solle Ingress dennoch fordernder, komplexer und erwachsener bleiben als das gefälligere Pokémon Go oder kommende Harry Potter: Wizards Unite.

Niantic verspricht, dass Ingress Prime das zuletzt ziemlich vernachlässigte AR-Game auch endlich auf die gleiche technische Basis stelle wie die aktuellen Projekte. Damit würde das Smartphone-Spiel auch Vorteile und Optionen nutzen, die beispielsweise Apples ARKit oder Googles ARCore mitbrächten. Dazu soll die Ingress-App, der sogenannte Scanner, vollkommen neu entwickelt werden und einen zeitgemäßen Look bekommen, der auch die Bedienung vereinfache. Das wäre ein überfälliger Schritt. Abseits von Community-Events hat sich seit fast zwei Jahren recht wenig um Ingress getan. Wie John Hanke betont, würde das Game dadurch auch wieder zum Testbett für neue Technologien, Spielelemente und Möglichkeiten, die andere Projekte von Niantic befeuern sollen.

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