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Der Mini-Wahnsinn geht weiter! Diese Retro-Konsolen wünschen wir uns

von Dominik Schönleben
NES Classic Mini, SNES Classic Mini, C64 Mini und Amiga-Mini: Miniaturausgaben von Retro-Konsolen und Computern sind beliebt. Auch bei uns in der Redaktion. Aber diese Neuauflagen wünschen wir uns wirklich.

Es vergeht kaum eine Woche ohne die Ankündigung einer Miniversion einer Retro-Konsole oder eines Klassik-Computers. Im kommenden Jahr soll ein Amiga-Mini veröffentlicht werden. Erst vergangene Woche wurde ein C64-Mini angekündigt, kurz nachdem Nintendo sein SNES Classic Mini auf den Markt gebracht hat. Mit rund zwei Millionen Exemplaren war der Vorgänger NES Mini im vergangenen Jahr erfolgreich. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis andere Miniaturausgaben einer Konsole folgen werden. Die WIRED-Redaktion hätte da schon mal ein paar Vorschläge:

Philips-CD-i-Mini

Anfang der 90er Jahre veröffentlicht, konnte sich Philips mit seinem Multimedia-System CD-i nicht so richtig am Markt durchsetzen. Schade eigentlich, denn die dafür veröffentlichten Zelda-Teile sind durchaus einen Blick wert. Mit Link: The Faces of Evil, Zelda: The Wand of Gamelon und Zelda’s Adventure hatte Held Link sogar drei Auftritte auf dem System. Legendär sind die Zwischensequenzen des ersten Teils ganz in der Tradition osteuropäischer Animationsfilme. Aus für uns unverständlichen Gründen legte Nintendo diese Zelda-Klassiker nie neu auf. Wir wünschen uns eine Miniversion des Philips CD-i, damit wir diese (un)-vergessenen Perlen mal wieder daddeln können.

Robotron-KC-85-Mini

In der DDR gab es keine Computerspiele? Stimmt nicht. DDR-Ingenieure programmierten auf dem Robotron KC 85 viele Games. Das bekannteste ist Video Chess-Master, das einzige kommerziell vertriebene Spiel in der DDR. Verkauft wurde es auf einer Kassette, deren Code eine gefühlte Ewigkeit brauchte, um in den wenige Kilobyte großen Arbeitsspeicher des Rechners geladen zu werden. Der Computer konnte im Modus AUTO VCM übrigens gegen sich selbst spielen. Spannend. Wir wollen einen Robotron-KC-85-Mini mit Kassettenlaufwerkssimulation und echten Ladezeiten, während derer wir uns einen Kaffee kochen können.

Nokia N-Gage-Classic-Mini

Anfang der 2000er, als Nintendo mit seinem Gameboy Advance sehr erfolgreich war, brachte der Handyhersteller Nokia sein N-Gage auf den Markt. Zum Telefonieren musste das Gerät hochkant an das Ohr gehalten werden und Spiele ließen sich nur wechseln, wenn der Akku entfernt wurde. Auch die zweite Version der Handy-Konsole, bei der die meisten Fehler ausgebessert wurden, war kein Erfolg. Dabei gab es einige richtig gute Spiele für das N-Gage. Zum Beispiel Pathway to Glory. Das Taktik-Spiel ließ sich sogar kabellos im Multiplayer spielen – ein absolutes Novum für die damalige Zeit. Oder Splinter Cell: Chaos Theory. Ja, auch Sam Fisher stattete dem N-Gage einen ziemlich pixeligen Besuch ab. Wir wollen noch einmal zu den Anfängen der 3D-Spiele auf den Handhelds zurück und zwar mit einem N-Gage-Classic-Mini. Sie würde auch das größte Problem der Konsole lösen: Weil die Spiele dann fest installiert sind, können sie auch ausgetauscht werden, ohne dass der Akku entfernt wird.

Atari-Jaguar-CD-Mini

Als Atari längst seine besten Zeiten hinter sich hatte, entwickelten brillante Mitarbeiter des Unternehmens eine Konsole, die Atari ins 3D-Zeitalter bringen sollte: Atari Jaguar. Dazu gab es ein einen überdimensionierten Discman, den Atari Jaguar CD, der in den Modulslot des Jaguar gesteckt wurde, um ihm die Eleganz eines Mumaks zu geben. Leider glaubte Atari selbst nicht an sein Meisterwerk und fertigte nur 20.000 Stück an. Wir würden alles dafür geben, zu erleben, wie diese Verfehlung mit dem Atari-Jaguar-CD-Mini wieder gutgemacht wird.

Ein zentrale Funktion muss dabei eine rotierende Mini-CD sein, die in regelmäßigen Abständen brummt, um das Feeling eines echten Doublespeed-Laufwerks (2x) auf Hochtouren zu simulieren. Da nur elf Spiele für das Laufwerk entwickelt wurden, fällt die Auswahl immerhin leicht: Packt einfach alle drauf! Angefangen mit Highlander: The Last of the MacLeods bis hin zu Myst.

486er-Mini

Er war der letzte wahre MS-DOS-Computer. Jene Generation, kurz bevor Windows uns Minesweeper und Solitaire aufzwang. Der 486er Mini wird mit einzelnen Platinen ausgeliefert. Vor dem ersten Spielen müssen dann Motherboard, Grafikkarte, Soundkarte, Maus-Controller und Arbeitsspeicher mit einer Pinzette in den mitgelieferten Mini-Tower gesteckt werden. Dazu gibt es ein Handbuch, mit dem die BIOS-Konfiguration im Handumdrehen gelingt. Danach muss mit Hilfe von Mini-Floppy-Disks das Betriebssystem installiert werden.

Nur so kann garantiert werden, dass echtes 486er-Feeling aufkommt. Welche Spiele der 486er Mini haben soll, ist klar: Grafik-Adventures und Wirtschaftssimulationen. Kurz gesagt: Alle 30 Titel, die es je als Beilage im Bestseller-Games-Magazin gab. Was auf keinen Fall fehlen darf: Biing! und Das Schwarze Auge: Die Schicksalsklinge. Nicht dabei werden Monkey Island 1 und 2 sein. Denn wie Netflix vor kurzem lernen musste, behält Disney seine besten Marken lieber für sich.

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