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Der HTC Vive Tracker lässt euch VR-Dinos mit Fußtritten vermöbeln

von GQ
Der Vive Tracker von HTC bringt den ganzen Körper in die Virtuelle Realität. In der ersten Demo Island 359 könnt ihr euch so zum Beispiel mit Dinosauriern anlegen. WIRED hat das Add-On zur VR-Brille angetestet.

Heute haben wir einen Velociraptor ins Gesicht getreten. Die neueste Demo für die VR-Brille HTC Vive nutzt dazu den Vive Tracker, ein Add-On, das Virtual Reality noch viel immersiver macht, aber auch ein ganzes Stück teurer.

Island 359 ist ein Dino-Shooter, der im August 2016 für die Vive vorgestellt wurde. Er trackt nicht nur die Kopf- und Handbewegungen, sondern auch die Füße und Taille des Spielers. Der Vive Tracker ist eine Art runder Knauf, der auf Schuhen, Gürteln oder an anderen beliebigen Stellen befestigt werden kann, um den ganzen Körper in Echtzeit zu erfassen. Und genau das ermöglicht es euch, dem Dino einen Tritt zu verpassen.

Erhältlich ist der Tracker für 119,99 Euro ab dem 27. März, aber vorerst nur für Entwickler. Alle anderen müssen sich laut HTC noch bis „später im Jahr“ gedulden. Die Idee hinter dem Gerät ist, dass man es theoretisch an jedem beliebigen Objekt befestigen kann. In einer anderen Demo konnte man etwa einem Honda Civic mit dem Modell einer Farbsprühdose eine neue Lackierung geben. Laut HTC sind schon 2300 Bewerbungen für die ersten 1000 Vive Tracker eingegangen. Der erste Eindruck war allerdings – wie bei vielen Prototypen aus dem VR-Bereich – eher durchwachsen.

Die Montur anzulegen, ist schon ein Akt für sich: einen Tracker auf jeden Fuß, einen an die Taille, ein Vive-Headset auf den Kopf und ein Standard-Vive-Controller in jeder Hand. Ein ziemlich unpraktischer Aufbau, der wenig dazu beiträgt, die HTC Vive von ihrem Nur-für-Liebhaber-Ruf zu lösen.

Wenn das Game endlich gestartet ist, muss man zuerst seine Spielfigur kalibrieren. Das Spiel muss erst lernen, wo sich Hände, Füße und Taille in Relation zueinander befinden. In unserer Demo, hatte die Vive leider noch Probleme herauszufinden, was was ist. Demzufolge hatte ich plötzlich sehr lange, verzerrte Arme und abgeknickte Knöchel.

Obwohl der ganze Körper getrackt wird, muss man immer noch in die Richtung schauen, in die man gehen will und dann einen Knopf am Controller drücken. Das Spiel beamt einen dann zum gewünschten Ziel. Das mag im ersten Augenblick dumm klingen, ist aber effektiver als die herkömmliche Gaming-Steuerung. Trotzdem könnte es dafür sorgen, dass einigen Leuten schlecht wird.

Wenn man dann endlich dem ersten Dinosaurier begegnet, hat man drei, eigentlich vier, Optionen: Man kann ihn erschießen, erstechen oder – wenn er zu nahe kommt – treten. Und die vierte Option? Wegrennen. Doch Raptoren sind schnell, deswegen wird das keine lange Flucht.

Einem Dinosaurier in der virtuellen Realität einen Gesichts-Kick zu verpassen, macht Spaß. Island 359 ähnelt an vielen Stellen dem alten PayStation-Spiel Dino Crisis: Es ist schnell, spaßig und ein bisschen albern. Weil auch Hüftbewegungen aufgezeichnet werden, kann man sich beim Treten neigen und wendiger bewegen, während man etwa seinen Fuß gegen den Knöchel eines T-Rex knallen lässt.

Zum jetzigen Zeitpunkt fühlt sich der Vive Tracker noch sehr wie eine frühe Version an. Es wird interessant, zu sehen, wie er später bei anderen Games – oder möglicherweise VR-Anwendungen im Gesundheits- und Bildungswesen oder bei Arbeitstrainings – eingesetzt wird. Island 359 bleibt mehr Arcade-Spiel als Simulation, aber es ist ein witziges Beispiel für das stetig wachsende Angebot von Vive-Add-Ons.

WIRED.uk

Dieser Artikel erschien zuerst bei WIRED.uk
Das Original lest ihr hier.

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