Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Dieses Hochhaus bringt den Kreislauf der Natur in die Stadt

von Michael Förtsch
Riesige Städte mit Millionen Einwohnern sind die Zukunft unserer Zivilisation. Doch wo bleibt der Kontakt zur Natur? Polnische Architekten haben die Lösung. Sie wollen einen riesigen Wolkenkratzer bauen, in dem Landschaften aus aller Welt nachgebildet werden.

Schon ein kurzer Ausflug in die Natur kann angeblich die psychische Balance von gestressten Stadtbewohnern verbessern. Allerdings ist die Natur in Metropolen wie Tokio, Shanghai oder New York City abgesehen von Parks ziemlich weit weg. Deswegen schlägt das polnische Architektenteam BOMP vor, die Natur einfach direkt in die Gebäude der Stadt zu holen. Und zwar in einen 630 Meter hohen Wolkenkratzer, der als ein „geheimer Garten“ und eine Fluchtmöglichkeit vor dem zermürbenden Alltag dienen soll.

Der „Essence Skyscraper“ genannte Entwurf sieht eine hohe Konstruktion aus Glas und Stahl vor, die sich architektonisch stabil und gleichzeitig optisch federleicht im Stadtzentrum erheben soll. Im Inneren würden sich dann auf elf Etagen, Nachbildungen von Ökosystemen und Naturlandschaften aus aller Welt erstrecken, die einen natürlichen Kreislauf formen.

So soll sich im obersten Stock eine Gletscherlandschaft ausbreiten, deren langsam abtauendes Eis als Wasser auf die darunter angesiedelte Bergwelt tropft. Von dort aus sickert das Nass in eine Grasebene, die in eine Flusslandschaft übergeht, bis das Wasser über Höhlen, Sümpfe und einen Dschungel schließlich im Ozean samt Unterwasserwelt ankommt. In unzugänglichen Zwischenetagen würden hingegen die aufwändigen Belüftungs-, Luftreinigungs- und Klimasysteme untergebracht, die nötig sind, um das künstliche Schauspiel am Leben zu erhalten.

Erreichbar sind die Naturnachbildungen über Fahrstühle und Rollentreppen, die von einer großen Lobby aus betreten werden, über der sich in 30 Metern Höhe die wuchtige Glasdecke des Ozeanbeckens auftut. Ungehindert können Besucher nach einer kurzen Fahrt durch die Landschaften streifen, saubere Luft atmen und ihre Sinne stimulieren lassen. Auch Touren mit Abenteuercharakter, Entdeckungs- und Lernreisen sollen möglich sein, bei denen sich die Besucher komplett in der Natur verlieren können. Eine fantastische Idee, die aber wohl nicht so schnell Wirklichkeit werden wird. Der Stromverbrauch eines solchen Natur-Gebäudes wäre eine riesige Belastung für die… na ja, eben die Natur.

GQ Empfiehlt