Die ersten sechs Busse sind bereits bestellt und sollen Mitte 2019 auf die Straßen kommen. Damit will die Münchner Verkehrsgesellschaft in der bayrischen Hauptstadt eine erste vollkommen elektrische Bus-Linie starten. Bereits seit Oktober 2017 waren zwei Elektrobusse im Verkehr auf ihre Tauglichkeit erprobt worden – und hatten sich dabei gut geschlagen. „Die Umstellung unseres kompletten Netzes auf Elektrobusse beginnt jetzt“, hatte MVG-Chef Ingo Wortmann versprochen. „Wir wollen unsere gesamte Flotte auf Elektrobusse umstellen, um in Zukunft unabhängig vom Öl zu sein.“
Wenn sich die nun georderten vier Solo- und zwei Gelenkbusse nachhaltig bewähren, sollen in mehreren Schritten weitere Fahrzeuge geordert werden. Damit würde eine vorerst bis zu 40 Busse starke Flotte aufgebaut. Davor geht es allerdings auch darum, zu erproben ob die Fahrzeuge sowohl im Hochsommer als auch kalten Winter so zuverlässig und wirtschaftlich sind wie die robusten aber eben dreckigen Dieselbusse. Über kurz oder lang: In den kommenden Jahren werden fast alle Linien in München umgerüstet.
Einige sind bereits weiter
Gebaut und geliefert werden die Elektrobusse für München vom niederländischen Fahrzeugbauer Ebusco. Angetrieben werden die von einem 168 PS starken E-Motor, der von einer 362 Kilowattstunden großen Lithium-Eisen-Phosphat-Batterie gespeist wird. Damit würden die Busse bis zu 280 Kilometer am Stück bewältigen. Das Aufladen dauere an einer 75-Kilowatt-Ladestation rund vier Stunden. Je nach Kondition und Lieferumfang kostet ein solcher E-Bus zwischen 500.000 und 650.000 Euro – und damit fast doppelt soviel wie das Diesel-Pendant.
München ist mit seinen Ambitionen nicht alleine. In Hamburg sollen ab 2020 für eine kontinuierliche Umstellung nur noch grüne Busse zugekauft werden. Und in Wiesbaden soll bereits in dreieinhalb Jahren eine reine E-Bus-Flotte existieren – wofür es fast 250 Elektrobusse braucht. Im niederländischen Eindhoven sind hingegen bereits seit über zwei Jahren nur Elektrobusse des Fahrzeugherstellers VDL unterwegs, die im Rotationsverfahren ihren Dienst verrichten und jeweils an den Endhaltestellen für eine halbe Stunde geladen werden.