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Das Mining von Bitcoins ist teurer als das Schürfen von Gold und Kupfer

von WIRED Staff
Eine Studie von US-Forschern zeigt, dass sich beim Bitcoin-Mining inzwischen die Kosten für den Stromverbrauch so weit erhöht haben, dass es für den Geldwert günstiger wäre, echtes Gold zu schürfen.

Beim derzeitigen Stand der Bitcoin-Blockchain kostet das Schürfen von Bitcoin im Gegenwert von einem US-Dollar ganze 17 Megajoule an Energie. Das haben Forscher des Oak Ridge Institutes aus Cincinnati in einer Studie festgestellt. Diese nutze die Mittelwerte der Kurse und des Strombedarfs der Kryptowährung zwischen dem 1. Januar 2016 und dem 30. Juni 2018 als Datengrundlage. Im Vergleich müssen für Kupfer vier, Gold fünf und Platin hingegen nur sieben Megajoule pro US-Dollar aufgewendet werden. Wie The Guardian schreibt, sind auch die anderen Kryptowährungen ziemliche Energiefresser: Litecoin verbraucht 15, Monero 14 und Ether neun Megajoule pro einem US-Dollar. Allerdings: Verglichen mit Aluminium, dessen Herstellung 122 Megajoule an Energie verbraucht, kommen die Kryptowährungen fast wieder günstig weg.

Der Grund für den hohen Energieverbrauch ist das von Adam Beck erdachte und von Satoshi Nakamoto in Bitcoin implementierte und für zahlreiche Kryptowährungen adaptierte Proof-of-work-Konzept. Das Abzeichnen von Transaktionen und das Speichern dieser in der Blockchain wird von einzelnen Rechnern erledigt. Dieser Prozess ist mit immer schwerer und energieintensiver werdenden Rechnungen verknüpft, deren Lösung eben mit Anteilen der Kryptowährung entlohnt wird.

Kein echter Wert?

Wie Max J. Krause und Thabet Tolaymat, die Autoren der Studie im Magazin Nature Sustainability ausführen, stehe die investierte Energie in keinem Verhältnis zum realen Wert und Nutzen von Bitcoin, Ether und anderen Kryptowährungen. Genau aus diesem Grund hätten sie auch die Relation zu realen Rohstoffen herstellen wollen, die einen physikalischen Nutzen und Verwendungszweck aufweisen und einen vom Markt definierten Wert mitbringen. Mittlerweile verschlinge diese „völlig neue Industrie“ mehr Energie als verschiedene Nationalstaaten. Bis Mitte dieses Jahres hätte das Bitcoin-Netz schon 30,1 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Zum Vergleich: Luxemburg verbrauchte 2012 nur 6,1 Milliarden und Dänemark im gleichen Jahr 31,96 Milliarden Kilowattstunden an Strom.

Das Problem ist aber nicht nur der pure Stromverbrauch, sondern auch dessen Herstellung. Denn zahlreiche der großen Bitcoin-Farmen – vor allem die der professioneller Mining-Unternehmen – sind aufgrund günstiger Strompreise in China angesiedelt. Ein großer Teil des Stroms stammt dort aus Kohlekraftwerken. Mining-Verbände und Firmen, die hingegen auf erneuerbare Energien setzen steuern nur einen vergleichsweise kleinen Teil zur Rechenkraft der Netzwerke bei.

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