Es ist ein klassisches Horror-Szenario: Um die Online-Kommunikation über das Internet lahmzulegen, greifen chinesische oder russische Hacker die Infrastruktur hinter dem dem Internet an, etwa das Stromnetz. Eine solche Sabotage könnte ein Land in einen Blackout werfen und es etwa militärisch angreifbar machen. Soweit das von Politikern gerne genutzte Beunruhigungs-Szenario. Doch eigentlich gibt es weitaus realere Gefahren für unsere Netze: Tiere, allen voran Eichhörnchen.
Südlich der Elster legte ein Eichhörnchen im Januar 2005 das komplette Stromnetz lahm. Es war sozusagen der bisher erfolgreichster Angriff der „Cyber Squirrels“ auf die deutsche Infrastruktur. Fast eine Stunde lang war das Stromnetz, und damit auch eine Voraussetzung des Internets, von einem pelzigen Selbstmordattentäter abgeschaltet worden.
Insgesamt 623 solcher Angriffe durch Eichhörnchen hat CyberSquirrle1.com erfasst, gefolgt von Vögeln und Waschbären. Dem gegenüber steht nur ein offiziell registrierter Fall von menschengemachter Cyber-Sabotage: Der Stuxnet-Wurm, der das iranische Atomenergie-Programm sabotierte und dessen Urheberschaft den USA zugeschrieben wird. Andere Berichte von erfolgreichen Angriffen auf das Stromnetz stellten sich laut der Website stets als falsch oder nicht nachweisbar heraus.