Die chinesische Firma Watrix hat ein KI-System zur Gangerkennung entwickelt, das Menschen auf eine Distanz von mehr als 50 Metern anhand ihrer persönlichen Bewegungsmuster identifizieren kann. Wie Engadget schreibt, ist der Einsatz bei der Polizei in den Städten Shanghai und Peking die erste kommerzielle Verwendung derartiger Software. Auch Sicherheitskräfte in der Provinz Xinjiang haben Interesse an dem System bekundet — dort leben vor allem Mitglieder der ethnischen Minderheit der Uiguren.
Die Gangerkennung der Überwachungsfirma Watrix hat laut CEO Huang Yongzhen eine Trefferquote von 94 Prozent, wenn es um die Identifikation von Personen geht. Dabei spiele es keine Rolle, ob der Beobachtete humpelt oder seinen Gang verstellt — das System analysiere die gesamte Körperhaltung und Bewegungsmuster. Auch das Tragen von Masken oder Verkleidungen wäre damit als Abwehrmaßnahme gegen die Überwachung hinfällig.
Die KI von Watrix erkennt Personen, indem sie Überwachungsvideos analysiert und eine Silhouette der Zielperson erstellt. Daraus wird dann ein Modell von deren Bewegungen generiert. Derzeit funktioniert die Methode allerdings nur im Nachhinein und nicht in Echtzeit. Außerdem ist die Erfolgsquote noch nicht unabhängig verifiziert — und 94 Prozent sind im Falle einer Massenüberwachung keine gute Quote: Von 10.000 analysierten Personen würden in in diesem Fall 600 falsch indentifiziert und möglicherweise zu Unrecht verfolgt.