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Erst Copycat, dann Tech-Macht: China überholt das Silicon Valley

von Sonja Peteranderl
China hat sich zu einem Land entwickelt, das digitale Zukunft selbst gestaltet. Inzwischen kopiert sogar das Silicon Valley Ideen von dort – und chinesische Produkte sind weltweit zunehmend nachgefragt.

Unten staut sich auf Schnellstraßen der Verkehr von Peking, oben im Glasturm reckt ein junger Chinese zwei Finger zum Victory-Zeichen in die Luft. Das ist aber bloß das Signal für eine Drohne, ein Selfie zu schießen. Die Hover Camera schwebt einen Meter vor seinem Gesicht – und folgt Mengqiu Wang, als er sich ein paar Schritte bewegt.

Seine 240 Gramm leichte, klappbare Selfie-Drohne soll die Smartphone-Kamera überflüssig machen, die KI-Software, die in diesem fliegenden Auge steckt, soll die besten Fotos und Videos von seinen Besitzern aufnehmen. „Es gibt viel Hype um künstliche Intelligenz“, sagt Wang. „Ich glaube, die Produkte setzen sich durch, die unser Leben leichter machen.“ Er ist übernächtigt, weil er mit Investoren verhandelt, unablässig pingt sein Telefon. Diverse Medien berichten, der US-Konzern Snap Inc. wolle Wangs Drohnen-Startup Zero Zero Robotics kaufen.

Der 35-Jährige ist einer der vielen chinesischen IT-Spezialisten, die nach der Schule zum Studieren in die USA gegangen sind, Wang hat seinen PHD in Stanford gemacht, zu KI geforscht und für Twitter als Entwickler gearbeitet. Doch dann hat sich Wang entschieden, zurück in sein Geburtsland zu ziehen.

Das ist neu: Ein umgekehrter Brain Drain ist im Gang, China holt sich seine Talente wieder, die früher im Zweifel fortblieben. Der Studie Globalisa­tion and Transnational Academic Mobility zufolge kommen mittlerweile von 20 chinesischen Studenten und Wissenschaftlern, die ins Ausland gehen, 17 zurück. Auch chinesische Eliteunis wie die Tsinghua University in Peking machen es Startups leichter, fähige Mitarbeiter zu finden: „In unserem Bereich und im Internetsektor generell ist das Tech-Talent, die Erfahrung und das Technologie-Level heute auf gleicher Höhe, wenn nicht besser als in den USA“, glaubt Wang.

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Er gründete im Jahr 2014 Zero Zero Robotics in seinem Heimatland, weil es einfacher war, Investoren zu finden, und die Kosten geringer waren. In den USA wären sie nicht so schnell so weit gekommen, glaubt Wang, heute Chef von 150 Mitarbeitern. Seine Hover Camera wird über Apple-Stores vertrieben, für rund 500 Dollar das Stück. Fast die Hälfte von Wangs Selfie-Drohnen wird in den USA verkauft.

Das globale Tech-Machtverhältnis gerät ins Wanken

Das globale Tech-Machtverhältnis gerät ins Wanken: Die Copycat-Nation China hat sich in ein Land verwandelt, das selbst digitale Zukunft gestaltet. Inzwischen kopiert sogar das Silicon Valley Ideen von dort – und chinesische Produkte erobern die Welt, jenseits von Ramschregalen. Huawei, Vivo oder Xiaomi lassen die Marktanteile des iPhones schwinden. Sieben der zehn weltweit erfolgreichsten Smartphone-Hersteller waren 2016 laut IC Insights chinesische. Und fast jeder Drohnenfan hat ein gutes Stück China zu Hause: DJI, Hersteller der Phantom, Mavic und Spark, beherrscht zwei Drittel des globalen Koptermarktes. Die chinesische Regierung fördert Startups und künftige Schlüsseltechnologien wie KI mit Milliardensummen. Der Plan: der Aufstieg zur Tech-Supermacht.

In den riesigen Elektronikmärkten in Shenzhen türmen sich Platinen, LED-Kabel und Elektronikteile, die weder in den USA noch Europa erhältlich sind. Roboter und smarte Staubsauger taumeln herum, Arbeiter schrauben, hämmern und löten auf mehreren Etagen. Einst war Shenzhen ein Fischerdorf, heute ist sie eine Millionenstadt und ein Hardware-Silicon-Valley: Hier werden nicht nur die iPhones zusammengeschraubt, sondern auch Gadgets für die ganze Welt. Das Know-how, das sich dadurch in Shenzhen angesammelt hat, nutzt lokalen Firmen. Die Dichte der Fabriken und die hohe Zahl der Hardware-Experten beschleunigen Prozesse und senken Kosten.

China hat eine ganz andere Geschwindigkeit bei Innovation

Jakob Bitner

Auch deshalb konnte DJI binnen weniger Jahre vom Shenzhen-Start­up zum Weltmarktführer werden. Heute setzt DJI die Standards in der Consumer-Drohnentechnologie. Der Action-Kamera-Hersteller GoPro wurde währenddessen zum Symbol des technologischen Niedergangs Amerikas: Dessen viel zu spät, nämlich erst im vergangenen Jahr vorgestellte Drohne Karma ist ein Menetekel für die Unterlegenheit der Soft- und Hardware aus den USA und musste zwischenzeitlich vom Markt genommen werden, weil manche Karmas schlicht vom Himmel fielen.

In Shenzhens Inkubator HAX entsteht die nächste Generation von Hardware-Startups – hier lernen Ausländer von den Chinesen. „China hat eine ganz andere Geschwindigkeit bei Innovation“, sagt der Münchner Jakob Bitner. „Anfangs haben Chinesen stupide kopiert, dann haben sie richtig gut kopiert, jetzt machen sie richtig gute eigene Sachen.“ Sein Startup stellt stationäre Speicher für Photovoltaikanlagen her. „Das Protoyping wäre in Deutschland extrem teuer geworden, und es hätte lange gedauert“, bestätigt Bitner.

Es kann eben auch ein Vorteil sein, wenn ein Land etwas aufzuholen hat: Wer einen Schritt überspringt, ist am Ende oft schneller. Viele Chinesen haben nie einen Computer besessen, dafür hat die Mehrheit jetzt ein Smartphone. Und statt sich eine Kreditkarte zu besorgen, sind die meisten vom alten Bargeld direkt zu mobilen Bezahldiensten gewechselt. Selbst Straßenhändler kassieren mit Alipay oder WeChat Pay, die 90 Prozent des mobilen Zahlungsmarktes Chinas auf sich vereinen. Größte Online-Community der Welt, größter E-Commerce-Markt der Welt: In dem 1,39-Milliarden-Einwohner-Land sind heute mehr als 730 Millionen Menschen online, die meisten surfen mobil.

Große Startups werden in China in drei bis fünf Jahren hochgezogen, in den USA sind es fünf bis acht Jahre

Cyriac Roeding

Vor den Glastürmen von Tencent halten Jugendliche ihre Handys in die Luft, streamen Bilder von sich und ein paar tätowierten Skateboardern, die Tricks in einer Halfpipe fahren, in die Welt hinaus – eine Werbeaktion von QQ, Tencents Messenger für junge Chinesen. Das Presseteam von Tencent lädt nur zum Hintergrundgespräch, der Hightech-Tempel spricht für sich: Auf riesigen Screens rasen die aktuellen Zahlen von Wēixìn (WeChat) durch, Chinas Super-App. Nutzer weltweit: 938 Millionen, über 90 Prozent davon in China.

„WeChat ist das Betriebssystem für das Leben in China“, sagt der in Shenzhen lebende britische Digitalberater Matthew Brennan. Über integrierte Mini-Programme können Nutzer Aktien verwalten, bezahlen, Arzttermine buchen, shoppen oder Fahrräder leihen. Hinter der großen chinesischen Firewall, die für einheimische Firmen auch als Schutz vor der Konkurrenz durch US-Konzerne fungiert, sind „BAT“ – Baidu, Alibaba und Tencent – von Klonen zu Tech-Giganten gewachsen, die selbst Innovationen liefern.

WeChat außerhalb Chinas zu verbreiten, mag zwar bislang gescheitert sein, doch Facebook etwa hat das Prinzip des Ökosystems der App kopiert: Im Facebook Messenger laufen jetzt Mini-Apps wie Chatbots, und Nutzer können sich ein Uber-Taxi bestellen. Snapchat wiederum hat die QR-Codes nach dem Vorbild von WeChat wiederbelebt, mit Snapcodes können Nutzer sich nun auch vernetzen. Und die iPhone-Kamera kann mit iOS 11 QR-Codes lesen, ohne Extra-App.

Das Smartphone ist in China das Universal-Tool, mit dem sich der Alltag organisieren lässt – und kontrollieren. Staatliche und konzerneigene Zensurabteilungen und Algorithmen durchforsten soziale Netzwerke nach verbotenen Inhalten, sperren Schlüsselwörter, sogar Bilder, die auf Skandale anspielen. Die Klarnamenpflicht wurde eingeführt, die Verbreitung sogenannter Online-„Gerüchte“ kann hart bestraft werden. Gegen Tencent, Sina und Baidu laufen Ermittlungen wegen Nutzerverstößen.

Doch die Tech-Konzerne sind in China Säulen des Regimes – keine Rebellen oder disrupter. „Nach meinem Eindruck haben diese Unternehmen viel Spielraum. Sie haben sich relativ gut mit der politischen Elite arrangiert“, sagt Jost Wübbeke vom China-Think-Tank Merics in Berlin. „Sie haben auch ein gutes Gespür dafür, wie weit sie gehen können.“ Umgekehrt kann der Staat die Tech-Unternehmen nicht einfach demontieren. Sie beherrschen weite Teile der Wirtschaft, auch offline. Baidu baut an autonomen Autos, Alibaba und Tencent drängen in den stationären Handel. Und die großen drei herrschen über die Daten der Chinesen.

Diese Daten sind nicht nur für den Staatsapparat interessant. Start­ups, die in das digitale Ökosystem der Riesen aufgenommen werden, haben auf einen Schlag Zugang zu Abermillionen von potenziellen Kunden, ohne selbst einen Stamm aufbauen zu müssen – ein ungeheurer Startvorteil etwa für das KI-Genetik-Startup iCarbonX oder die Bike-Sharing-Firma Mobike, in die Tencent investiert. Auf Chinas verstopften Straßen liefern sich Bike-Sharing-Rivalen wie Mobike und Ofo mit Risikokapitalgebern im Rücken einen knallharten Verdrängungswettbewerb. Inzwischen expandieren die Firmen auch nach Europa und in die USA. „Wir sind stolz darauf, dass wir im Silicon Valley so schnell sind. Aber chinesische Startups sind schnellerRyan Meglar, fasst der in Konstanz geborene Cyriac Roeding, Investor mit Sitz im Valley, seine Eindrücke von einem China-Trip zusammen. „Große Startups werden in China in drei bis fünf Jahren hochgezogen, in den USA sind es fünf bis acht Jahre.“

Chinesische Regulierung kann man als Spielraum verstehen

Jerome Eger

Das schnelle Wachstum der Bike-Startups, die Städte mit Millionen von Rädern regelrecht fluteten, wäre in anderen Ländern unmöglich gewesen. Die sonst alles kontrollieren wollende Regierung in Peking lässt Startups in Grauzonen experimentieren. Reguliert wird erst, wenn neue Spielfelder zu groß werden. Von dem Laissez-faire-Modell profitierte lange auch die Bitcoin- und Blockchain-Szene: „Chinesische Regulierung kann man als Spielraum verstehen“, sagt Fintech-Experte Jerome Eger. Man müsse sich das wie ein Zimmer vorstellen, in dem das Licht ausgeknipst sei: „Du musst tippen, wo die rote Linie ist.“

Das Rad-Startup Mobike ist mit den Behörden in Kontakt, je mehr die Firma wächst, desto mehr Parkflächen zeichnen Städte ein. „Die Regierung hilft uns, weil wir ihnen helfen, Probleme wie Verschmutzung und Staus zu lösen“, sagt Mobikes Auslandschef Florian Bohnert. Die Sharing-Economy auf den Straßen und die Daten, die sie erzeugt, hilft dabei, Orte zu vermessen und die Stadtplanung zu optimieren.

Die immensen Datenmengen, die durch Chinas Internetökonomie entstehen, könnten auch den nächs­ten Sprung begünstigen: Die Regierung hat in diesem Jahr einen „nationalen KI-Plan“ vorgestellt. China hat die USA beim Thema künstliche Intelligenz schon überholt, zumindest auf dem Papier: Ein US-Regierungsbericht warnte im vergangenen Jahr, dass chinesische Wissenschaftler mehr Forschungsergebnisse zu deep learning veröffentlichten als amerikanische. Wie Google und Facebook unterhalten auch Baidu und Tencent eigene KI-Labs, und unter Führung von Baidu entsteht ein nationales Forschungsnetzwerk für deep learning. „Es findet jetzt eine Ausgleichs­bewegung statt“, sagt der deutsche Informatiker Sören Schwertfeger. „Die USA waren lange stark führend, gefolgt von Europa – jetzt hat China aufgeholt.“ Doch nach wie vor sei das Silicon Valley attraktiver für KI-Forscher.

Schwertfeger selbst hat sich für China entschieden. Ein riesiges KI-Lab auf dem neuen Campus der ShanghaiTech University, ein eigenes Team, er kann so viele Roboter und Hardware-Teile bestellen, wie er will: „Solche Konditionen für Wissenschaftler findet man sonst nirgends“, sagt der 38-Jährige, der seit 2014 eine Assistenzprofessur in Shanghai hält im Bereich Robotik und KI. „Geld ist kein Problem.“ Pilotprojekte und Startups mit KI-Bezug kassieren von vielen Städten und der Zentralregierung millionenschwere Förderung. „Dass die Regierung so viel investiert, muss sich nicht unbedingt in überwältigende KI-Macht umsetzen“, schränkt Schwertfeger ein. „Man muss sehen, was mit dem Geld passiert.“ China hat aber oft gezeigt, dass man nicht alles selbst erfinden muss: Das Land ist gut darin, Grundlagenforschung und neue Technologien in Anwendungen zu übersetzen, etwa bei Photovoltaik oder Quantenkryptografie.

Ein Rennauto rast durch die Stadt, Fahnder tracken den flüchtigen Fahrer auf dem Screen. „Das ist für mich alles längst Realität“, kommentiert Yong Zhao die Filmszene, die auf seinem Laptop läuft. Was in Hollywood noch als Science-Fiction gilt, ist in China zum Teil bereits Gegenwart: Kontrollzentren, in denen Daten zusammenlaufen, Kameras, die Gesichter und Kennzeichen hochaufgelöst heranzoomen; Software, die Identitäten und Routen ausspuckt. „Wir wissen, wo du bist und welches Auto du benutzt hast, um von einem Ort zum anderen zu kommen“, sagt Zhao.

Er ist Gründer von DeepGlint, einem Pekinger Sicherheits-Start­up, das Soft- und Hardware herstellt. In Mountain View hat Zhao lange für Google an automatischer Bild- und Videoerkennung geforscht. DeepGlints Software nun identifiziert ungewöhnliche Verhaltensmuster und lernt dazu. „KI hat die Sicherheitsindustrie revolutioniert“, sagt Zhao. Peking allein habe mehr als zwei Millionen Überwachungskameras, jeden Tag falle so Videomaterial in der Länge von 5000 Jahren an – Menschen können das nicht alles sichten. „Wir wollen dieser Stadt die Möglichkeit geben, sich selbst zu verstehen“, sagt Zhao.

Ohne scharfe Aufnahmen nützen intelligente Systeme aber nichts: So gab es etwa nach dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon 2013 viele Bilder der Täter, aber auf keinen waren sie schnell identifizierbar. Zhao hat deshalb für seine Foveacam die Funktion der menschlichen Fovea adaptiert, einer Stelle auf der Netzhaut, welche der Bereich des schärfsten Sehens ist.Die Kamera macht gestochen scharfe Bilder von Details, rotiert aber so, dass dabei die ganze Umgebung aufgenommen wird. So bleiben Gesichter beim Zoomen scharf, Software gleicht das Bild dann mit Polizeidatenbanken ab.

Der Staat gibt Freiheit und kriegt Kontrolle

Intelligente Systeme sind Teil urbaner Zukunftsvorstellungen weltweit: nicht nur im Sicherheitsbereich, auch etwa fürs autonome Fahren. In China könnte die Umsetzung schneller als überall sonst geschehen, weil der Staat von oben durchregiert und Datenschützer keinen wirksamen Protest einlegen können. „Die Regierung will einen neuen Typus Stadt schaffen“, sagt Zhao. Die Bereitschaft sei hoch, „neue Technologien in allen möglichen Szenarien anzuwenden und zu pushen“.

Die Freiheit, die der autoritäre Staat den Startups und Tech-Konzernen lässt, gibt ihm selbst tatsächlich mehr technische Mittel zur Kontrolle: Das ist der Deal. „Wenn keine kurzfristige Wirtschaftskrise dazwischenkommt, wird sich China als eines der größten Innovationszentren weltweit etablieren“, glaubt Jost Wübbeke von Merics. Die zentralisierte Regierungsstruktur und die von den Tech-Konzernen entwickelten Innovationen wie Super-Apps, Überwachungssysteme und KI ermöglichen zudem ein völlig neues System der digitalen Vermessung durch den Staat.

Im Jahr 2020 soll das Social Credit-System in ganz China eingeführt werden, ein datenbasiertes Optimierungsprogramm, das korrektes Verhalten belohnt und Fehlverhalten bestraft – Algorithmen sollen die „Vertrauenswürdigkeit“ aller Bürger, aber auch aller Unternehmen in Echtzeit bewerten. China würde so zum Zukunftslabor des Scoring, das auch in Deutschland und den USA zunehmend den Alltag durchdringt: Algorithmen beurteilen Kreditwürdigkeit oder belohnen unfallfreie Autofahrer mit günstigen Versicherungstarifen. Wobei in westlichen Demokratien das Ausmaß des Scoring rechtlich begrenzt ist. In China existieren alle Puzzleteile für das vollkommen integrierte Belohnungs- und Bestrafungssystem, sie müssen nur noch zusammengefügt werden. Dafür braucht der Staat die Tech-Branche.

Wie die Algorithmen genau funktionieren und ob es gelingt, die Daten zu vernetzen, ist noch unklar. Zwar würde das System eine fürs Gemeinwesen nützliche Form von Anreiz optimieren: Umweltver­gehen etwa sollen sich negativ, die strikte Einhaltung des Arbeitsrechts hingegen positiv auf die Chancen von Unternehmen auswirken, öffentliche Ausschreibungen zu gewinnen. Äußerten hingegen Bürger Kritik an der Politik, so könnte ihnen das den Zugang zu staatlichen Leistungen oder zu Krediten verbauen. So oder so: Wird das System erfolgreich implementiert, könnte auch diese chinesische Tech-Innovation zum weltweiten Exportschlager werden. Allerdings nur in ähnlich autoritären Staaten.

Die Autorin hat in China als Stipendiatin der Robert-Bosch-Stiftung recherchiert.

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