Lilita Infante ist Ermittlerin bei der amerikanischen Drug Enforcement Agency, gehört einer Task Force zur Beobachtung von Cyberkrminiellen an und arbeitet mit dem FBI zusammen. Im Jahr 2013 fing sie an, die Geldströme über die Bitcoin-Blockchain zu analysieren. Damals stellte sie fest, dass neun von zehn Transaktionen mit der Kryptowährung auf illegale Aktivitäten zurückgingen. Das hat sich geändert.
Jetzt hat Infante gegenüber Bloomberg berichtet, warum das Vorurteil, Bitcoin würde nur von Kriminellen genutzt, nicht mehr stimme. Zwar würden diese heute sogar noch größere Summen verschieben als vor ein paar Jahren. Aber andere Geschäfte seien nun für 90 Prozent des Handelsvolumens verantwortlich: die von Spekulanten.
„Die Mehrheit der Transaktionen werden für Preisspekulationen genutzt,“ sagte die Agentin zu Bloomberg. Im Darknet würden seit Jahren praktisch ausschließlich Kryptowährungen genutzt, hauptsächlich Bitcoin. Aber die starken Kursgewinne von 2017 hätten den Bitcoin auch ins Visier von Spekulanten gebracht. Das bis dahin eher geringe Handelsvolumen auf der Blockchain habe dadurch stark zugenommen, sagte Infante.
Der Bitcoin werde von Kriminellen wegen der vermeintlichen Anonymität bevorzugt, erklärte die Agentin, habe aber auch klare Vorteile für Ermittler. Denn mit der Blockchain würden Transaktionen öffentlich und unveränderlich dokumentiert, wodurch auch Behörden die Geldströme zurückverfolgen könnten. Eigentlich anonyme Wallets seien dabei laut Infante inzwischen kein sicherer Schutz vor Ermittler mehr. Deswegen hoffe sie sogar, dass Verbrecher auch weiterhin auf den Bitcoin setzen.