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Bill Gates will auf Hawaii die Toilette revolutionieren

von Michael Förtsch
Auf Hawaii müssen über 88.000 Toilettenanlage ersetzt werden. Denn die leiten ihre Abwässer in altertümliche Sickergruben. Bill Gates will bei der Lösung helfen. Nämlich mit einer Toilette, die kein Wasser und keine Abwasserleitungen braucht.

Hawaii ist wunderschön, ein Touristenmagnet und das Traumziel vieler Auswanderer. Das wird mittlerweile zum Problem. Denn auf der Inselkette wird weithin immer noch auf Sickergruben gesetzt, um menschliche Ausscheidungen zu entsorgen – selbst bei manchen Neubauten. Das macht der Umwelt zu schaffen. Denn die Abfälle dringen durch Boden und Wände in die Erde, in Grundwasserläufe und gelangen dadurch auch in das Meer. Daher sollen die rund 88.000 alten Kläranlagen der Inselkette bis 2050 ersetzt werden. Nun hat sich hier Bill Gates eingeschaltet, der die perfekte Lösung für Hawaii haben will.

Das Entfernen der Gruben und anschließen der Haushalte an ein modernes Abwassersystem würde, so die Behörden, rund 2 Milliarden US-Dollar kosten. Der Microsoft-Gründer Bill Gates denkt, dass das nicht sein muss und vor allem deutlich günstiger und sauberer ginge. Denn bereits seit Jahren hat er über seine Gates Foundation 200 Millionen US-Dollar in die Neuentwicklung der Toilette gesteckt. Eines der Ergebnisse ist eine ursprünglich an der Cranfield University konzipierte Toilettenanlage, die ohne einen Anschluss an ein Klärsystem und Wasser auskommt.

Diese Toilette trennt Fest- und Flüssigbestandteile der Ausscheidungen und bearbeitet diese gesondert mit Hitze, Filtern und Chemikalien. „Die derzeitigen, normalen Toiletten spülen den ganzen Dreck einfach mit Wasser weg“, so Gates. „Unsere neue Toilette hat nicht einmal ein Abwasserrohr.“ Statt Abwasser, das aufwändig und von großen Anlagen geklärt werden muss, bleibe hier nur gereinigtes Wasser und ein geruchsneutraler Kompost, der sich als Dünger nutzen oder einfach zu Asche verbrennen lässt.

Ohne Wasser, ohne Geruch

Die Regierung von Hawaii zeigt sich durchaus interessiert und will ein Pilotprojekt ausarbeiten, das im kommenden Jahr starten kann. Dabei soll sich zeigen, ob die Gates-Toiletten effektiv funktionieren, wie wartungsintensiv sie sind und ob sie generell für einen breiten Einsatz auf Hawaii taugen. Der Umbau von einer Klärgrube auf einen Abwasseranschluss würde 30.000 US-Dollar kosten – die neue Toilette hingegen nur 1.000 US-Dollar. Sollte sich die Toilette beweisen, sagt der hawaiianische Abgeordnete Chris Lee, wäre die Gates-Lösung daher schon finanziell „ein No-Brainer.“ Getestet werden sollen die Anlagen in Gemeinden und Städten auf den Inseln Kahaluu, Oahu und Big Island.

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Erst Anfang November fand in China die letzte Reinvent the Toilet Challenge & Expo statt, die Bill Gates organisiert. Auf der stellen verschiedene Start-ups, Universitäten und Einzelwickler ihre Projekte rund um die Toilette und Abwasserverarbeitung vor. Darunter war beispielsweise ein Projekt der University of West England, das aus Urin elektrischen Strom erzeugt. Tatsächlich ist die jetzige Gates-Toilette ist nur eines der Systeme, das der Milliardär fördert und entwickelt lässt. Ebenso investiert Gates schon in moderne Kläranlagen, die kostengünstig aus Abwasser wieder Trinkwasser machen.

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