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Belgien verklagt Google wegen Luftbildern von Militäreinrichtungen

von WIRED Staff
Der Internet-Konzern Google hat es versäumt, sicherheitskritische Einrichtungen in Belgien auf der Satellitenansicht von Maps unkenntlich zu machen. Jetzt will das belgische Verteidigungsministerium das Unternehmen verklagen.

Das belgische Verteidigungsministerium kündigte die Klage am Freitag an. Wie eine Sprecherin gegenüber Reuters sagte, sei es eine Frage der nationalen Sicherheit, dass Luftwaffenstützpunkte und Atomkraftwerke auf den bei Googles Diensten frei zugänglichen Satellitenbildern verpixelt sein müssen. In anderen Ländern hat das Unternehmen Anfragen von Regierungen jedoch schon häufig und ohne Gegenrede umgesetzt, wenn es darum ging, Militäreinrichtungen und ähnliche Orte in den Aufnahmen von Google Maps, Earth und auch Street View unkenntlich zu machen.

Vor allem Luftaufnahmen von US-Stützpunkten, Botschaften oder auch mutmaßlichen Geheimdienst- und Abhöranlagen im In- und Ausland sind oft nur sehr niedrig aufgelöst, verschwommen und in einzelnen Fällen gänzlich geschwärzt oder anderweitig nachbearbeitet. Ganz Israel ist auf Google Maps nur in sehr niedriger Auflösung sichtbar. Dazu wurden mehrere zivile und militärische Anlagen in Frankreich, darunter Kernreaktoren, Antennenkonstellationen und Nuklearaufbereitungsanlagen, mit Filtern unkenntlich gemacht.

Dem belgischen Verteidigungsministerium zufolge sei Google eindringlich gebeten worden, eine Liste von Orten, nur „verwischt“ darzustellen. Tatsächlich sind jedoch beispielsweise der Militärflugplatz Florennes sowie mehrere Kernkraftanlagen deutlich sichtbar – was Terroristen bei der Anschlagsplanung helfen könne. Google hat verlauten lassen, dass man seit zwei Jahren eng mit den belgischen Ministerien zusammenarbeite und Karten entsprechend ändere, wenn es gewünscht sei – und das auch weiterhin wolle. Warum das dann allerdings bei den gewünschten Orten offenbar nicht geschah, beantwortet Google bislang nicht.

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