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Bastler verwandeln Oldtimer von 1949 zum E-Auto

von WIRED Staff
Ein Unternehmen aus Los Angeles hat einen 1949er Mercury in ein Elektroauto verwandelt. Dafür wurde der Wagen komplett zerlegt und mit Tesla-Batterien neu aufgebaut. Der angerostete Klassiker bringt damit 400 PS auf die Straße und schafft über 300 Kilometer am Stück.

Manche würden den Mercury aus dem Jahre 1949 als abgerockt und angerostet bezeichnen. Für andere steht der verblichene Lack, die Patina samt breiten Rostflecken hingegen für Historizität und Geschichte. So auch für die Autorestauratoren Jonathan und Jamie Ward vom Unternehmen ICON aus Los Angeles, die den Klassiker in die Moderne hieven aber seine einzigartige Optik bewahren wollten – eben weil diese glauben lässt, dass der Wagen gerade aus einer verstaubten Schäume gezogen wurde. Tatsächlich ist nach dem Umbauprojekt abgesehen von der Karosserie sonst vergleichsweise wenig vom einstigen Auto übrig. Denn aus dem Benzinschlucker wurde ein sauberes Elektroauto.

Unter anderem wurde der komplette Flathead-V8 mit 4,2 Litern Hubraum aus dem Fahrzeug gehoben, die Auspuffanlage und das alte Chassis entfernt – ebenso wie alles andere, das für ein Verbrennerfahrzeug nötig ist. Stattdessen wurde ein gänzlich neuer Unterbau zusammengeschweißt und ein Antriebsstrang von Stealth EV eingezogen, ein Unternehmen das Elektroantriebe für Prototypenfahrzeuge und Elektroumbauten liefert. Direkt in den Getriebetunnel wurde ein Doppelelektromotor eingesetzt, der rund 400 PS liefert und den Wagen auf bis zu 193 Kilometer pro Stunde beschleunigt.

Nicht ganz originalgetreu

Als Energiespeicher wurden insgesamt 85-Kilowatt-starke Batteriezellen aus einem Tesla über den Wagen verteilt, die 240 bis 320 Kilometer an Reichweite garantieren sollen. Die Controller dafür befinden sich unter der Kühlerhaube. Durch zwei verbaute Stromsteckdosen ist der Wagen sowohl mit den Superchargern von Tesla als auch Stromtankstellen mit CHAdeMO-Ladestutzen kompatibel. Wobei fraglich ist, wie der E-Autobauer von Elon Musk das wohl findet. Die ganze neue Elektrotechnik wurde so verbaut, dass sie der Gewichtsverteilung des einstigen Verbrennerinnenlebens nahe kommt.

Auch das Interieur des 1949er Mercury sollte dem einstigen Original möglichst gleichen. Leder- und Holzeinlagen wurden rekonstruiert, die Kurbelfensterheber restauriert und Sitzbezüge anhand der Maße der alten Sitzbank nachgenäht. Im Laufe des Prozesses wurde der gesamte Wagen einmal auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt. Dennoch: Ganz ohne Hinweise geht auf den Elektroantrieb geht es nicht. Denn nebst den analogen Instrumenten mussten auch einige dezente Digitalanzeigen mit Retro-Skin integriert werden, die über den Ladestatus und Energieverbrauch informieren. Der Preis der Einzelanfertigung lässt sich kaum bemessen. Allerdings legt ICON den Kaufpreis für derartige Umbauten zwischen 200.000 und 1,6 Millionen US-Dollar an.

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