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What's inside? Daraus besteht die Schuh-Creme Erdal

von WIRED Staff
Die schwarze Erdal-Schuhcreme aus der Dose ist die älteste der Welt: Es gibt sie seit 1901, damals löste sie die rußig-fettige Schuhwichse ab. Aber was ist heute drin?

Paraffin
Paraffin ist eine Art Allzweckstoff, gewonnen wird es zumeist aus Erdöl. Die bekannteste Verwendung ist für Kerzen. Aber es brennt nicht nur gut, sondern ist außerdem wasserabweisend, deshalb wird Paraffin ebenfalls als Imprägniermittel für Holz und Textilien benutzt – und in Kosmetika, denn Paraffin bildet auch auf der Haut einen schützenden Film. Diese Wirkweise macht das ungiftige, geruchlose Kohlenwasserstoffgemisch dann auch zu einem logischen Hauptbestandteil klassischer Schuhcremes. 

Montanwachs 
Während Erdöl hauptsächlich aus den Resten von sehr lange toten Algen besteht, sind Bäume, Sträucher und Gräser das Ausgangsmaterial, aus dem in Jahrmillionen Braunkohle wird. Statt darauf zu warten, kann man Braunkohle heute jedoch künstlich in wenigen Stunden aus Biomasse herstellen. Ein Bestandteil der Kohle ist Montanwachs: Verreibt man dieses auf einer glatten Oberfläche, erzeugt es eine matt glänzende Schicht – weshalb es in Polituren für Möbel, Autos, Böden und eben Schuhe eingesetzt wird.

Bienenwachs 
Obwohl Erdöl und Braunkohle Naturprodukte sind, denkt man bei ihnen an Umweltverschmutzung und Künstlichkeit. Nicht verwunderlich also, dass beim Schuhputz in die Vermarktungstrickkiste gegriffen und auf den Zusatz von Bienenwachs hingewiesen wird: Was könnte natürlicher klingen? Dabei ist Bienenwachs auch bloß ungiftig wie Paraffin. Und dafür, dass es Leder besser pflegt als Paraffinwachs, gibt es keine Belege.

Silikonöl 
Anders als Erdöl und Braunkohle bestehen Silikone nicht aus Kohlenwasserstoffen, sondern aus künstlichen Verbindungen von Silizium mit Sauerstoff. Wie flüssig ein Silikon ist, kann man chemisch sehr gut kontrollieren. Daher findet man Silikone als gummiartige Masse in Fliesendichtungen, als Gele in Brustimplantaten und als Öle in Gleitgels. In der Schuhcreme erleichtert Silikonöl das Polieren des eingefetteten Leders.

Isothiazolinone 
Als Öko-Test im Jahr 2010 Schuhcremes untersuchte, wurden unter anderem in Erdal Lösungsmittel gefunden. Die dienten der Konservierung, damit nicht Keime von dreckigen Schuhen, die über den Putzlappen in die Dose gelangen, dort Schimmel bilden. Nach Angaben des Herstellers Erdal-Rex sind die damals beanstandeten Stoffe (etwa Glykole, Form­aldehyd) ersetzt worden. Nun töten beigemischte Isothiazolinone die Keime ab. Isothiazolinone sind auch in Kosmetika erlaubt, können jedoch allergen wirken. 

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