Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Moll in die Fresse: Wie man mit einem Klavier Streetfighter spielt

von WIRED Staff
Cyril Chapellier und Eric Redon haben zwei Klaviere zu Controllern umgebaut — um damit Games zu zocken.

Was macht man, wenn man den Auftrag hat, sich zur Wiedereröffnung des historischen Rundfunkgebäudes Maison de la Radio in Paris „was Kreatives“ mit Musik zu überlegen? Die Software-Ingenieure Cyril Chapellier und Eric Redon dachten eine Weile nach, dann spielten sie erst mal ein paar Tage „Street Fighter“. Währenddessen entstand ihre Idee: Wie wäre es, wenn man die zwei Kämpfer nicht mit Controllern steuern würde — sondern mit zwei Klavieren? Man könnte ein Klangduell aufführen.

Knapp sechs Wochen lang tüftelten Redon und Chapellier am Set-up ihres „Sound Fighter“ herum. Piezoelektrische Sensoren nehmen nun auf den Klavierhämmern die Anschläge ab und übertragen sie über Raspberry-Pi-Einplatinenrechner und Arduino-Uno-Mikrocontroller an eine alte Playstation 2. Die Tasten von vier der siebeneindrittel Oktaven, die eine Klaviatur umfasst, haben die beiden Franzosen mit Controller-Funktionen belegt: Links liegen die Bewegungs-, rechts die Aktionstasten. Dabei sind je mehrere Töne mit derselben Funktion belegt, damit man mehr als die eigentlich bloß acht fürs Spiel nötigen benutzen kann — sogar der Flohwalzer hat neun Grundtöne. Tritt ein Pianist gegen einen Zocker an, siegt bei „Sound Fighter“ am Klavier fast immer der Pianist, sagt Chapellier, „weil er vielfältigere und schnellere Combos draufhat“. Und das Spielen wird nebenbei zur Musikwissenschaft: Wenn man auf die Bewegungen des Gegners reagiert, entsteht eine rasante Improvisation. Die Duellanten können aber auch einfach zwei verschiedene Lieder spielen und schauen, welches davon gewinnt. „Alles was rhythmisch ist, hat gute Chancen“, sagt Chapellier. Ravels Bolero zum Beispiel: „Der tritt absolut jedem anderen Lied extrem in den Hintern.“

 

GQ Empfiehlt