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Editorial von Chefredakteur Nikolaus Röttger

von GQ
Mein Lieblingsbild in dieser Ausgabe zeigt Sascha Lobo, wie er sich die Haare macht. Deutschlands Internet-Erklärer war erst etwas skeptisch, als wir ihm die Idee für unser Foto-Shooting erklärten: ein Tag im Leben von Sascha Lobo, vom Aufstehen übers Nachdenken und Schreiben bis hin zum Halten einer Rede.

 

Dann machte er bei der Inszenierung doch mit, zog sogar den Pyjama an, den wir dabeihatten, und platzierte seinen Iro vor dem Hahn, ein Bild der Fotografin Tina Winkhaus aus ihrer Serie It’s My Pleasure To Serve You II — was gut zu Lobos Bereitschaft passt, sich auf unsere Ideen einzulassen und sie mitzu­gestalten (Die Tatzenpantoffeln waren sein Vorschlag).

„Das Internet ist kaputt“, hatte er Anfang vergangenen Jahres nach den NSA-Enthüllungen von Edward Snowden geschrieben. Auf der Re:publica-Konferenz im Mai warf er den Internet­denkern und -aktivisten in seiner Rede zur Lage der Nation kollektives Versagen vor, unter anderem im Umgang mit der neuen Dimension der Überwachung. Die sogenannte Netzgemeinde sei nicht bereit, die notwendige Lobbyarbeit für ein freies Internet finanziell zu unterstützen.

Dieses Jahr will er auf der Digitalkonferenz seine Rede nicht halten. Dafür spricht er nun in dieser WIRED-Ausgabe und haut uns allen gleich unsere Bequemlichkeit um die Ohren. Er hat recht: Wer von uns verzichtet auf Whatsapp, Facebook oder Google, um der Datensammelei zu entgehen? Wie viele unterstützen — auch finanziell — jene Vereine, die sich für ein freies Internet engagieren? Was ändert es, dass der Dokumentarfilm „Citizenfour“ über Snowden den Oscar gewonnen hat?

 

„Trotz aller Enthüllungen hat sich an den Gewohnheiten, massenweise persönliche Informationen praktisch freizugeben, nichts geändert“, meint auch die britische Informatikerin Wendy Hall. (Das ganze Interview hier.) Sie hat in den 1980er-Jahren an der Idee des Internets mitgebaut. Heute sagt sie: „Wir als Gesellschaft scheinen gar kein Interesse an einem Wandel zu haben.“ Sind also vielmehr wir kaputt — und nicht das Internet?

Lobo hatte zumindest schon im vergangenen Jahr einen optimistischen Nachsatz anzubieten: „Das Internet ist kaputt, die Idee der digitalen Vernetzung ist es nicht.“ Darum ist das Foto von Lobo vor dem Spiegel mein Lieblingsbild. Symbolisiert es doch so treffend die aktuelle Situation: „Aufstehen, Iro richten, weitermachen!“ Wie? Zu dieser Debatte soll dieses Heft und das Video-Interview mit Lobo beitragen.

Viel Spaß beim Schauen und Lesen.

Dann machte er bei der Inszenierung doch mit, zog sogar den Pyjama an, den wir dabeihatten, und platzierte seinen Iro vor dem Hahn, ein Bild der Fotografin Tina Winkhaus aus ihrer Serie It’s My Pleasure To Serve You II — was gut zu Lobos Bereitschaft passt, sich auf unsere Ideen einzulassen und sie mitzu­gestalten (Die Tatzenpantoffeln waren sein Vorschlag).

„Das Internet ist kaputt“, hatte er Anfang vergangenen Jahres nach den NSA-Enthüllungen von Edward Snowden geschrieben. Auf der Re:publica-Konferenz im Mai warf er den Internet­denkern und -aktivisten in seiner Rede zur Lage der Nation kollektives Versagen vor, unter anderem im Umgang mit der neuen Dimension der Überwachung. Die sogenannte Netzgemeinde sei nicht bereit, die notwendige Lobbyarbeit für ein freies Internet finanziell zu unterstützen.

Dieses Jahr will er auf der Digitalkonferenz seine Rede nicht halten. Dafür spricht er nun in dieser WIRED-Ausgabe und haut uns allen gleich unsere Bequemlichkeit um die Ohren. Er hat recht: Wer von uns verzichtet auf Whatsapp, Facebook oder Google, um der Datensammelei zu entgehen? Wie viele unterstützen — auch finanziell — jene Vereine, die sich für ein freies Internet engagieren? Was ändert es, dass der Dokumentarfilm „Citizenfour“ über Snowden den Oscar gewonnen hat?

„Trotz aller Enthüllungen hat sich an den Gewohnheiten, massenweise persönliche Informationen praktisch freizugeben, nichts geändert“, meint auch die britische Informatikerin Wendy Hall. (Das ganze Interview hier.) Sie hat in den 1980er-Jahren an der Idee des Internets mitgebaut. Heute sagt sie: „Wir als Gesellschaft scheinen gar kein Interesse an einem Wandel zu haben.“ Sind also vielmehr wir kaputt — und nicht das Internet?

Lobo hatte zumindest schon im vergangenen Jahr einen optimistischen Nachsatz anzubieten: „Das Internet ist kaputt, die Idee der digitalen Vernetzung ist es nicht.“ Darum ist das Foto von Lobo vor dem Spiegel mein Lieblingsbild. Symbolisiert es doch so treffend die aktuelle Situation: „Aufstehen, Iro richten, weitermachen!“ Wie? Zu dieser Debatte soll dieses Heft und das Video-Interview mit Lobo beitragen.

Viel Spaß beim Schauen und Lesen.

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