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Nanoforscherin Laura Na Liu baut im kleinsten Maßstab

von Hanno Charisius
Die Nanoforscherin baut im kleinsten Maßstab Maschinen. Entsteht daraus der schnellste Computer der Welt?

Es gibt ein Funkeln, das ist ganz anders als der Glanz des Goldes, von dem sich das menschliche Auge so gern blenden lässt, und doch könnte es ähnlich wertvoll sein: das Licht im Nanobereich, das Laura Na Liu untersucht. Denn die Forschungsergebnisse der Nanophotonik könnten Computer noch viel schneller machen, als sie es heute sind.

Sie fusioniert in der Nanowelt Biologie mit Physik und Ingenieurskunst

Zuletzt erst hat die Forschungsgruppenleiterin für Intelligente Systeme am Max-Planck-Institut in Stuttgart einen Lichtschalter aus zwei hauchdünnen Gold-Nanostäbchen gebaut, der auf dem Nanofunkeln basiert. Liu ist Spezialistin für den Maschinenbau im Winzigmaßstab, sie fusioniert in der Nanowelt Biologie mit Physik und Ingenieurskunst. Und obwohl sie erst 35 Jahre alt ist, gilt Liu bereits als Wegbereiterin der Wissenschaft der DNA-Plasmonik – die Goldstäbchen ihres Lichtschalters werden von DNA zusammengehalten.

Der Stoff, aus dem alles Erbgut ist, dient Liu als stabiles Baugerüst, das durch die Evolution in Millionen Jahren gestählt wurde. In Lius Lichtschalter schweißt eine chemische Bindung den DNA-Strang an die Goldpartikel, und wenn nun Licht auf die Nano-Goldstäbchen trifft, beginnen die Goldelektronen zu schwingen, sie werden zu Partikelplasmonen. In diesen Schwingungen liegt der Schlüssel zu einer von Grund auf neuen Technologie, glaubt Liu: Nanosysteme, die auf Licht basieren, wären deutlich schneller als heutige Schaltkreise, durch die Elektronen flitzen.

Die Plasmonik könnte Grundlage sein für eine neue Generation ungeahnt rasanter Computerchips. Liu forscht zudem an Lichtkraftwerken im Nanomaßstab, die ihre Winzigstmaschinen mit Energie versorgen könnten – und sie so unabhängig machen würden von unserer so lahmen Makrowelt.

Eine Übersicht aller Innovatoren der Februar-Ausgabe von WIRED gibt es hier.

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