„Bargeld ist unsere größte Konkurrenz“, sagt Garry Krugljakow, der mit Lamine Cheloufi das Berliner Start-up Cookies gegründet hat, das Usern die „schnellste und sicherste Bezahl-App Europas“ verspricht. Es sei doch viel bequemer, sagt Krugljakow, „fünf Euro für den Kaffee per App zu schicken, statt eine Viertelstunde zum Geldautomaten zu laufen“. P2P-Payment-Apps gebe es für deutsche User auch über Cookies hinaus bereits genug. Cringle etwa, Lendstar oder Elopay.
Doch die Cookies-App soll schneller, sicherer, sexyer sein. Der Anmeldeprozess ist einfach, man gibt Handynummer, E-Mail-Adresse und Onlinebanking-Daten an, legt eine PIN fest, schon kann man Geld senden und empfangen. Und auch an Nicht-User der App wie den Schulden machenden Kollegen lassen sich per SMS oder E-Mail Zahlungen und Forderungen schicken.
Das Sicherheitsversprechen dazu lautet: Der Nutzer gibt seine Bankdaten nicht aus der Hand. Diese werden einzig auf dessen Smartphone verschlüsselt gespeichert. Die Cookies-App wirkt wie ein Hipster-Messenger, inklusive Nutzername mit @ davor wie bei Twitter und Instagram. Das soll Vertrauen zwischen Zahler und Empfänger schaffen und einen „sozialen Kontext“. Mit ihrer Idee haben Cheloufi und Krugljakow 1,5 Millionen Euro Seed-Kapital von Investoren eingesammelt, im Januar landeten sie auf der „Forbes“-Liste der „30 Under 30 Europe – Finance“, gerade läuft der Beta-Test.
Und was kommt als Nächstes? Da halten sich die Cookies-Gründer bedeckt. Erst mal sehen, wie es in Deutschland anläuft. In den USA haben Facebook und Snapchat eine direkte Überweisungsfunktion in ihren Messengers bereits eingeführt. Solange es die nicht auch in Deutschland gibt, haben P2P-Payment-Apps wie Cookies mindestens noch Zeit, die Leute von Handy-Überweisungen zu überzeugen. Womöglich gar den Kollegen mit dem chronisch leeren Geldbeutel.
Am 28. April 2016 findet in Berlin die Konferenz WIRED Money statt. Mehr zum Thema digitales Geld findet ihr hier.