Wie würden Bilder klingen, wenn sie Musik wären? Dieser Frage sind Entwickler des chinesischen Suchmaschinenkonzerns Baidu nachgegangen und haben für eine Ausstellung im Ullens Center for Contemporary Art in Peking den Baidu AI Composer programmiert. Dahinter verbirgt sich ein lernfähiger Algorithmus, der aus Bildern und Fotos die dazu passende Musik kreiert.
Wie Baidu gegenüber Tech in Asia erklärt, dekonstruiert die KI die verschiedenen Elemente eines Bildes, etwa Menschen, Tiere, Strukturen, Farben oder Objekte, und analysiert sie anschließend. Abhängig von Setting, Stimmung oder Farbe entscheidet der Baidu AI Composer dann, welche Art von Musik zur bildhaften Vorlage passt: Rot steht etwa für Leidenschaft, Gelb hingegen für Wärme und Geborgenheit sowie Regen für Melancholie. Anhand dieser Vorgaben komponiert der Algorithmus das entsprechende Stück aus einer großen Datenbank mit unterschiedlichen musikalischen Charakteristika.
Im Demo-Video knöpft sich der AI Composer etwa Vincent van Goghs berühmtes Gemälde Sternennacht vor und unterlegt es mit einer simpel-verträumten Melodie, die von einem Piano gespielt wird. Die zweite Demonstration wurde anhand einer Wasserfarbenzeichung erstellt, auf der galoppierende Pferde zu sehen sind. Die Musik ist passend dazu flott und aufpeitschend.
Während es beiden KI-Werken ein wenig an Wiedererkennungswert mangelt, machen die im Hintergrund spielenden Percussions durchaus Eindruck. Fairerweise muss man Baidu aber zugestehen, dass sich der AI Composer noch in einem recht frühen Entwicklungsstadium befindet und künftig noch komplexere Kompositionen erschaffen könnte.
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