Etwas wirklich neues hat Audi bei der Vorstellung des e-Tron nicht verraten. Denn über die vergangenen Monate war der deutsche Autobauer schon sichtlich bemüht gewesen, die potentiellen Kunden über das erste eigene vollelektrische Fahrzeug aufzuklären – und vergleichbare Fakten und Werte zu präsentieren. Umgerechnet 360 PS sollen die Front- und Heck-Elektromotoren des SUV im Standardbetrieb zusammen leisten – ein Boost-Modus bringt für sechs Sekunden sogar bis zu 408 PS. Der flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Akku soll 400 Kilometer an Reichweite bringen – wobei die Rekuperation für ein Plus von bis zu 30 Prozent sorge. Und in 6,6 Sekunden würde der wuchtige Wagen aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunden beschleunigen.
Mit einer maximalen Ladeleistung von 150 kW könne sich der Akku in einer halben Stunde bis zu 80 Prozent aufladen lassen. Wobei derart starke Stationen bislang eher spärlich gesät sind. Statt klassischer Außenspiegel setzt der e-Tron auf Kameras und in die Türen verbaute OLED-Displays – was nicht nur für weniger Verwirbelungen, sondern auch bessere Nachtsicht sorge. Und ein sogenannter Effizienzassistent soll helfen, sparsam und sicher zu fahren. Einen Fahrassistenten und Staupiloten, der die Geschwindigkeit regelt, auf Fahrbahnmarkierungen und Hindernisse sowie andere Fahrzeuge achtet oder in Stausituationen das Steuer übernimmt, gibt es nur gegen Aufpreis.
Der e-Tron ist dem erst kurz zuvor vorgestellten Mercedes EQC in einigen Punkten voraus – unter anderem was Reichweite und Ladegeschwindigkeit betrifft. Doch hinter der Konkurrenz von Tesla hängt das Audi-SUV wiederum selbst hinterher: Denn das Model X ist sowohl schneller und verfügt über eine höhere Reichweite – nämlich bis zu 565 Kilometer. Wirklich toppen kann Audi den E-Autobauer von Elon Musk allerdings nicht, der in Palo Alto, unweit von San Francisco, wo die Präsentation stattfand, zu Hause ist.
Kosten soll der e-Tron in seiner Basis-Fassung 80.000 Euro. Die ersten Exemplare sollen bereits in diesem Jahr an die Kunden gehen. Regulär beim Händler stehen wird der Wagen im kommenden Jahr.
