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Koreanische Architekten wollen Hochhäuser in Bäumen bauen

von Michael Förtsch
Ein Team von Designern und Architekten aus Südkorea will Bäume und Baukunst miteinander verbinden. Sie möchten in den abgestorbenen Stämmen von Mammutbäumen hohe Türme errichten. Damit würde nicht nur Raum für Menschen geschaffen, sondern auch ein Naturwunder bewahrt.

Die Küstenmammutbäume oder auch Sequoia im US-amerikanischen Westen gehören zu den höchsten Bäumen der Welt. Durchschnittlich reichen sie zwischen 50 bis 90 Meter in die Höhe und werden mehrere hundert und teils über 1000 Jahre alt. Mit zunehmendem Alter beginnt jedoch das Innere der Bäume abzusterben, wodurch sie irgendwann zusammenbrechen oder gefällt werden müssen. Ko Jinhyeuk und seine Kollegen Cheong Changwon, Cho Kyuhung und Choi Sunwoong, eine Gruppe koreanischer Designer und Architekten, will das verhindern. Ihrer Ansicht nach könnten die Bäume bewahrt und gleichzeitig „in Harmonie mit der Natur“ für Menschen nutzbar gemacht werden.

Die Architekten schlagen mit ihrem Konzept namens Tribute The Monument of Giant vor, das abgestorbene Holz aus einem Baum zu entfernen und anschließend ein gitterartiges Stützgerüst hochzuziehen. Verbunden mit einem Stahlturm im Zentrum, würde es „den verrotteten Stamm ersetzen“ und die verbleibende Hülle gleich einem Skelett von Innen stabilisieren. Zwischen dem Netz und dem Zentrum könnten anschließend Plattformen eingelassen werden, die unter anderem als Labor und Forschungseinrichtungen genutzt werden würden. Ebenso ließen sich aber auch Naturmuseen, Übernachtungs- und Campingmöglichkeiten für Wanderer, Kletterareale für Sportler und in der Krone eine Aussichtsplattform unterbringen.

Um Wasser zu gewinnen, würde auf künstliche Wurzeln gesetzt und Strom mit Geothermie erzeugt. Fenster bräuchte es nicht, da oft schon natürliche Lücken in der Rinde vorhanden sind. Der ganze Bauprozess solle laut dem koreanischen Team aber nicht in einem Ruck stattfinden, sondern im Tempo der Natur. Über mehrere Jahre und Jahrzehnte würden einzelne Etagen hinzukommen. Ob diese Synergie-Architektur irgendwann Wirklichkeit wird, ist fraglich. Jedoch hoffen die Architekten, dass ihre Idee zumindest Aufmerksamkeit für die einzigartigen Naturschätze erzeugt und anregt, weniger gegen oder parallel zur, sondern mehr mit der Natur zu arbeiten.

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