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Amazon will Logistik-Unternehmern Autos und Benzin schenken

von WIRED Staff
Offenbar fehlen Amazon genügend Partner, um zuverlässig Pakete auszuliefern. Daher will der Versand- und Tech-Gigant nun hunderte Unternehmer in die Logistik-Branche locken.

Derzeit arbeitet Amazon bereits mit unzähligen Logistikpartnern zusammen, die Pakete an die Kunden ausliefern. Mit diesen ist Amazon mehr als zufrieden, wie das Unternehmen stets betont. Nichtsdestotrotz will sich Amazon zunehmend von DHL, Hermes und auch regulären Post-Unternehmen lösen. In vielen Metropolregionen werden Pakete daher schon vom eigenen Logistics-Dienst zugestellt, wobei die Zusteller nicht bei Amazon beschäftigt sind. Dahinter stehen ebenfalls Partnerunternehmen – nämlich kleine Auslieferer, die nur unter dem Amazon-Logo unterwegs sind. Davon braucht Amazon offenbar noch viel mehr.

In den USA versucht der Versandkonzern daher nun Jungunternehmer in die Branche zu locken und von der Gründung von Logistik-Start-ups zu überzeugen – die dann natürlich primär für Amazon fahren sollen. Im Gegenzug will Amazon, das hat Amazon-Vizepräsident Dave Clark bei der Vorstellung des Projektes angekündigt, mit einem üppigen Startpaket helfen: Für weniger als 10.000 US-Dollar an Investment will Amazon nämlich Amazon-Logistics-gebrandede Fahrzeuge, Uniformen, Versicherungen, Benzin und mehr bereitstellen. Ebenso sollen Schulungen und Trainings für Gründer durchgeführt werden, um diesen einen guten Start und langfristigen Erfolg zu garantieren. Sollte das klappen, soll das Programm auf andere Ländern ausgedehnt werden.

Amazon lässt auch mit Privatautos ausliefern

Bei einer größeren Flotte von bis zu 40 Wagen sollen sich bis zu 300.000 US-Dollar an Gewinn pro Jahr erwirtschaften lassen. Amazon testet derzeit aber auch andere Zustell-Programme. Bei Amazon Flex etwa erhalten Freiberufler zwischen 18 und 25 US-Dollar – und in Berlin und München 16 Euro – pro Stunde, um Pakete mit ihren eigenen Autos auszuliefern. Bald soll auch ein Programm starten, bei dem Kuriere die Ware bei Marketplace-Anbietern direkt abholen und anschließend an den Kunden ausliefern.

Natürlich steht hinter Amazons Engagement eine Menge Eigennutz: Nicht nur schafft sich Amazon hier eine eigene Infrastruktur, sondern macht sich zusehends autarker und eignet sich mehr Kontrolle an. Verträge mit kleinen Unternehmen lassen sich mit der Konzernmacht besser verhandeln und aufkündigen als jene mit Logistikriesen wie DHL oder UPS. Bei einer Pleite, einem Streik oder Ausfall eines einzelnen Kleinunternehmers wird das Amazons Logistik kaum merklich treffen.

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